VENUS Erotikmesse in Berlin – Lohnt sich der Besuch?

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VENUS Erotikmesse in Berlin
© Shutterstock | DigitalMammoth

Unsere Erfahrungen auf der Sexmesse VENUS

Die VENUS in der Hauptstadt Berlin ist die wohl die größte Erotikmesse der Welt. Hier treffen sich jedes Jahr im Oktober zahlreiche deutsche, europäische und internationale Hersteller, Händler, Großhändler, Importeure, Videoproduzenten, Fotografen, Models, Pornostars, Erotikdarstellerinnen, Pornoseitenbetreiber und natürlich zig-tausende erotikinteressierte Besucher.

Das Event läuft vier Tage von Donnerstag bis Sonntag. Wobei der Donnerstag den Fachhändlern Tage exklusiv zugesichert ist.

Auch wir sind stets sehr neugierig, was es so für neue Erotikartikel gibt und besuchen diverse Erotikmessen. Unser Anspruch ist es neue Produkte diverser Hersteller und Innovationen zu finden und auch um altbewährtes mal wieder in die Hand zu nehmen und zu fachsimpeln.

Hier findest Du die Berichte unserer Besuche auf der VENUS Messe.

Unsere Eindrücke von der 7. Erotikmesse Venus 2003

Lohnt sich ein Besuch auf der Berliner Sexmesse?

Vom 16. bis 19. Oktober 2003 fand die mittlerweile 7. Messe auf dem Berliner Messegelände statt. Natürlich dürfen wir als Lovetoytester auf der selbsternannten “größten Internationalen Erotikmesse” nicht fehlen und machten uns am Samstag (18.10.) auf, diesem Spektakel einen Besuch abzustatten. 😉 Wir kannten schon viele Erotikmessen aber erwarteten neue interessante Spielzeuge zu entdecken und vielleicht sogar interessante Händlerkontakte zu knüpfen.
Wir werden hier unsere Erlebnisse und Eindrücke schildern, um für zukünftige Messen eine Entscheidungshilfe zu geben, ob sich ein Besuch lohnt, oder nicht.

Nach 2 1/2 Stunden Fahrzeit fuhren wir von der A100 herunter und quälten uns durch den Berliner Großstadtverkehr Richtung Messedamm. Als wir gegen 14:00 Uhr den Funktum sahen, war die Freude groß. Uns erwartete aber erst einmal ein überfüllter Parkplatz, auf dem kein Raufkommen mehr war. Wir irrten kreuz-und-quer durch die idiotische Straßenführung um eine Parkmöglichkeit zu finden und ergatterten und sogar einen kostenlosen vor der Deutschlandhalle.Wir warteten noch auf Freunde und schmunzelten über die verstohlenen Gesichtern derer, die die Messe mit gefüllten lilanen Fun-Dorado- Tüten verließen.

Nun kauften wir uns für 23€/P. Eintrittskarten und gingen Erwartungsvoll in Richtung Eingang. Beim Durchschreiten der Eingangstüren blies uns heiße- stickige Luft und ohrenbetäubender Lärm entgegen. Blöderweise hatten die Veranstalter kostenlose Erotikmagazine links und rechts neben den Eingängen gelagert, was aufgrund des Andranges ein hereinkommen kaum ermöglichte. Schon stürzten einige Frauen mit Fun-Dorado-Tüten auf einen ein – und man hatte den ersten Ballast am Leib. Bei einem Blick in die Tüte stellte man fest, dass dort nur überflüssiger Werbemüll drin ist. Den Gedanken im Hinterkopf, einen Mülleimer aufzusuchen, lassen wir uns von der drängelnden Masse durch die Halle 20 schieben. Wenn man sich einen Stand in Ruhe anschauen wollte, z.B. die Puppen von First-Androids, bekam man Rempler und man musste sich von der Menschenmasse forttragen lassen. PornoDVDs, PornoVideos, PornoDVDs, PornoVideos, PornoDVDs, … – Ganz “toll”! Besteht die Messe nur aus Pornos??!!!! Erotikmesse Preise Eintritt Eintrittspreis Deutschland VENUS

Alles war in diffusem Licht gehalten und es herrschte heiße Luft! Das Durchschnittsalter war so um die 40 – überwiegend Männer. Aber auch viele neugierige jüngere Paare waren zu sehen. Wir sahen viele bekannte Hersteller, aber kaum einer präsentierte seine Waren so angenehm, dass der Stand zum langen Verweilen und Gucken einlud.

Am besten gefiel uns FunFactory! Ein hell beleuchteter, gut durchdachter Stand, wo alle Waren zum Anfassen und Fühlen ausgestellt waren. In den Vibratoren steckten Batterien, die ein Ausprobieren ermöglichten. Gleitgele und Öle zum schnuppern und fühlen – gleich daneben Papiertücher und Mülleimer um das Öl wieder abzuwischen. Auch die Brettspiele konnten bewundert werden… -Einfach toll. Leider animierte uns das Personal – 3 glatzköpfige Burschen – nicht, sich fachkundig beraten zu lassen.

Von ORION waren wir richtig enttäuscht! Ein mit Vitrinen abgesperrter Bereich, die Waren in Verpackungen gelagert… Da kann man sich auch `nen Katalog angucken! Neue Produkte, oder Außergewöhnliches konnten wir nicht entdecken. Echt schade!

Die Firma Joydivision, die wirklich tolle Artikel herstellt, hat seinen Messebereich vollständig abgesperrt und große Schilder aufgestellt: “Nur für Fachhändler!” Auf eine Anfrage, ob man dennoch ein Gespräch haben könne, wurde verneint und so gingen wir enttäusch weiter. Da fragt man sich, wozu Joydivision überhaupt ausgestellt hat!

SM Shows Pornos Dildo Vibrator Test vergleichSehr interessant war auch der Stand von glasdildos.de, wir schauten uns die Dildos an und fanden sie für unsere Testberichte sehr interessant. Leider hatte der Vertreter gar keine Zeit für uns und so warteten wir über 5min vergebens auf eine Beratung. Dann war es uns zu blöd zu warten und schlichen in die Halle mit den Essen-Ständen. Für ein Schweinegeld schoben wir uns Hot-Dogs und Fanta rein – kurz aufs Örtchen und weiter ging’s in Halle 21.

Aufgeteilt in 2 Einzelhallen stieß man in der Halle 21b gleich beim Eingang auf eine Bühne eines Porno-Herstellers, auf der 2 Damen an ihren Stangen lustlos umherzappelten – umringt von einer spannenden, sabbernden Männerschaar, die mit zittrigen Händen ihre DigiCams und Videokameras mitliefen ließen…
Hinter ein paar Ständen mit Erotik-Kleidung fand man die Firma “Beate Uhse”, die uns genauso wie ORION enttäuschte. Beate Uhse legte eher Wert auf den Vertrieb von ihrem Internetauftritt. Produktneuerungen??? Waren zum Anfassen??? Fehlanzeige!!! Lediglich eine kleine Vitrine mit lilanen Jelly-Toys stand ganz am Rande der Ausstellungsfläche. Was gabt’s noch so in der Halle… Klamotten, die kaum ein normaler Mensch tragen / bezahlen würde, DVDs und Videos ohne Ende, Internet- Firmen und paar Autos. Außerdem rannte da ein schräger Typ herum, der mit heraushängendem Penis die Besucherinnen anquatschte und eine Visitenkarte in die Hand drückte. Niveau-wo?!

In der Halle 21a befand sich eine große Bühne, auf der selten etwas los war. Davor standen ein paar Bänken und Tischen und eine “aufgeblase Hüpfburg” zum Sitzen. Insgesamt waren viiiiel zu wenig Sitzplätze vorhanden. Man fand in der Halle noch einen Händler (leider vergessen, welcher es war), der viele hochwertige Sachen vertrieb. Jedoch eher um Geld zu machen – weniger um auszustellen. Ein Getränkestand mit Aphrodisiaka- Getränken. Das Erotic-Arts-Museum aus Hamburg stellte einige Bilder aus.

Nach einem zweiten Rundgang verließen wir eher enttäuscht die Messehallen. Vor dem Haupteingang standen eine Hand voll grauhaariger und graugesichtiger Demonstrant(in)en mit Plakaten. Sie demonstrierten gegen die Erotikbranche. Plakate wie “Pornos machen wilde Tiere aus Euch! “, “Wer Pornos guckt, vergegewaltigt auch Frauen und Kinder!”. Wir konnten uns ein Lachen nicht verkneifen und hatten auch keinen Bedarf an deren dusseligen Flugblättern.

Nach 3 Stunden Krach, Hitze und Gedränge dröhnte uns der Kopf und wir suchten eine asiatisches Restaurant schräg gegenüber des Messegeländes auf, erholten uns bei einem Essen und tauschten Eindrücke und Gedanken auf. Uns viel auf, dass 2 Typen und ein Mädel an einem Nachbartisch aßen – die Kerle hatten Schlüsselbänder vom Pornodarsteller PRIVATE um. Wahrscheinlich waren es Pornodarsteller, Kameramann und ein Mädel, dass sie auf der Venus aufgegabelt hatten. Nach dem Essen ging es sicherlich in ein Hotelzimmer… 😉Erotikmessen Erlebnis erlebt

Fazit:
Für Spanner, Voyeure und Porno-Schnäppchenjäger ist diese Veranstaltung wie geschaffen! Es gibt sogar Mädels, die sich dort begrabbeln und fotografieren lassen. Für Paare bietet es sich an, mal die Sachen von Fun-Factory in die Hand zu nehmen. Fetish-Liebhaber können sich Lack, Leder und Latex ansehen… Aber sonst…. *grübel* … Sooooooo toll ist die Venus nicht gewesen. Wer hunderte von Kilometern plant, nur um die Venus zu besuchen, sollte es sich wirklich genau überlegen. Ob die DVD-Schnäppchen wirklich soooo preiswert sind, ist bei dem saftigen Eintrittspreis + Fahrtkosten wirklich zu bezweifeln.

 


 

8. Erotikmesse Venus 2004 in Berlin

Auch wenn einige Verlage, Sender und Erotikfirmen die VENUS-Veranstaltungen stets in den Himmel loben, möchten wir hier unsere eigene, private Meinung wiedergeben…

Beim Betreten des heiligen Messeportales so gegen 14:00 Uhr waren wir überrascht, dass sich die VENUS- Messe um eine Halle vergößert hatte. Wir entschieden uns für den rechten Flügel der Eingangshalle, wurden prompt von der schiebenden und drängelnden Menschenmasse erfasst und ließen uns durch die Halle 20 mittreiben. Hinter uns hörten wir ein Pärchen wütend brabbeln, dass sich der Eintrittspreis auf sage und schreibe 24 EUR erhöht hat.
Hämmernde Musik beschallte die Menschenmenge, heiße stickige Luft benebelte die Sinne und auf dem ersten Blick gab es im Gegensatz zur Erotikmesse von 2003 nicht wirklich viel Neues.
Etwas schade empfanden wir, dass es kaum neue Hersteller von hochwertigen Erotikartikeln gab und hatten den Eindruck, als wenn noch mehr Pornoprduzenten ihre Produkte feil boten, als letztes Jahr. Wir fragten uns warum die VENUS anstatt “EROTIKMESSE” nicht gleich als “PORNOMESSE” tituliert würde…
Besucheransturm in der Messehalle der 8. Erotikmesse VENUS 2004
Erwartungsgemäß dominierte der Männeranteil bei den Messebesuchern erheblich. Scharenweise standen sie mit schwitziger Stirn, l?euchtenden Augen und geifernden Mündern vor den unzähligen Video- Leinwänden der Pornohersteller und GoGo-Bühnen. Aber man sah auch viele Paare aller Altersgruppen.

Irgendwie lief bei den Pornoständen stets das selbe: Ordinär brüllende Kerle die Ihr “bestes Stück” in sämtliche Körperöffnungen von “vergnügt” quietschenden Darstellerinnen rammten und Ihnen im Anschluss in die Kehlen ejakulierten…
Immer das selbe Strickmuster – Niveauvolle Erotikfilme suchten wir, auch auf Anfrage, bei diversen Ständen vergeblich.
Die Show-Einlagen waren eher mäßig. Bei einigen Tänzerinnen, hatte man den Eindruck, als wenn Sie das erste Mal auf der Bühne stehen – die Bewegungen sahen eher unprofessionell aus.
Lachen mußten wir bei einem Intimrasur-Stand, wo ein Girl live rasiert wurde – umringt von einer eng aneinander gekuschelten, sabernden Männermeute mit großen Schweißrändern unter den Achseln und Videokameras in zittrigen Händen.

GoGo- Dance auf dem VENUS- Messe- Stand von ORIONDie einzigen Stände, die uns in Halle 20 spezieller interessierten, waren FunFactory und Glasdildos.de. FunFactory überraschte uns wieder einmal mit einigen neuen Produkten. Der Messestand war freundlich und hell aufgebaut. Interessenten wurden von sehr kompetentem Personal beraten und konnten alle Toys ausprobieren. So stellen wir uns eine niveauvolle Erotikmesse vor!
Am Ausgang der Halle fanden wir einem bescheidenen Stand der die Produkte von Glasdildos präsentierte. Auch wenn wir einige Produkte kannten, schauten wir uns die unterschiedlichen Füllungen der Dildos an. Die Beratung war ebenfalls freundlich und kompetent.
ORION hatte sich wieder einmal rundherum abgeschottet und wartete mit eher unspektakulären Toys auf. Keines der Spielzeuge animierte uns zur genaueren Begutachung. Die von einer “mit Camcordern bewaffneten Horde” belagerte GoGo- Tänzerin schaute etwas gelangweilt drein und geizte etwas zu sehr mit Ihren Reizen.

Interessant war, nochmals den Unterschied zwischen den Wassermasturbatoren MissSoftie und Waterwoman zu sehen, die beide jeweils mit einen kleinen Stand vertreten waren. Unsere Meinung der Testberichte wurde bestätigt, das die Waterwoman die bessere Wahl ist.
Absolut niveaulos empfanden wir den Spinner, der auch schon letztes Jahr mit heraushängendem Penis die Gänge entlang schritt.

Als wir die “Professional only”- Halle 21b betraten, empfing uns eine erheblich entspanntere Atmosphäre. Ruhe, kühle frische Luft und ungestresstes Personal luden zum Schlendern, Gucken und Begutachten ein. Highlights waren die Stände von dem Gleitmittelherstellern Pjur und EROS, dem LatexToy- Hersteller Atelier Willhelm, dem Penispumpenhersteller Kaplan und der Importeur ST-Rubber. Von JOYDIVISION waren wir etwas enttäuscht, da dort keine nennenswerten Neuerungen zu sehen waren.
Weiter in Halle 22b schauten wir uns die Sachen von Megasol, Rimba, Ledapol und Scala an und entdeckten viele interessante Sachen, die vielleicht mal für eineen Test interessant wären.
In den Professional-Hallen machte das Flanieren richtig Spaß- jedoch waren wir überrascht, dass dort überwiegend Englisch gesprochen wurde.

Dann trafen wir uns mit dem Moderatoren-Team des Forums in der Messe-Gaststätte. Spontan verstanden wir uns super, es wurde viel getratscht und gelacht. Wir haben uns sehr gefreut, das wir online, als auch “in natura” auf einer Wellenlinie liegen.

Gemeinsam machten wir uns auf, die Halle 18 zu inspizieren, und es machte sehr viel Spaß die Toys nun gemeinsam zu begutachten.
Wir stießen auf den Stand von Phallix – einem unwahrscheinlich interessantem Hersteller von exklusivem Sexspielzeug aus Glas und Edelstahl. Wir verweilten dort sehr lange und ließen uns von der netten Messedame alles zeigen und beschreiben. Ansonsten war die Halle gefüllt mit Pornoständen ohne Ende. Lediglich ein kleinen Stand von PVibe machte uns neugierig und wir schauten uns interessiert die Toys an, waren jedoch von ?der unterdurchschnittlichen Vibration eher enttäuscht.

Die Lovetoytester- Crew begutachtet die Sexspielzeuge von PhallixDie Lovetoytest-Crew zwängte sich nochmals durch die Halle 20, sahen uns nochmals die 22b und 21b an und landeten zu guter Letzt schon rücken- und kopfschmerz-geplagt in der Showhalle 21a, wo eine große Bühne aufgebaut war. Dort lief eine relativ hochwertige Tanzshow eines Paares im Xena-Style. Als da auch noch der Ton ausfiel, wollten wir naserümpfend die Halle verlassen und guckten uns kurz die Auslagen einiger Erotikshops an.
Am Eingang stolperten wir noch über den tollen Stand von First-Androids. Die Liebespuppen sahen erstklassig aus und sindwirklich als Meisterwerke zu beschreiben.
Neben dem First- Androids- Stand vertrieb eine Firma die nutzlosen Massagekäfer, mit reißerischen Sprüchen an den Plakaten. Über diese Toys konnten wir nur den Kopf schütteln – die Verkäufer haben dieses Produkt sicherlich nicht einmal persönlich ausprobiert…

Wir quetschten uns nun Richtung Ausgang und waren froh, wieder frische Luft atmen zu können und tauschten uns im Steakhaus auf der anderen Straßenseite über unsere Eindrücke aus.

Zusammenzufassend empfanden wir auch die 8. VENUS Erotikmesse als nicht sonderlich sehenswert. Dir angebotenen Waren werden in handelsüblichen Sexshops angeboten. Wer Neuerungen oder Inspirationen suchte, um sein Liebesspiel zu verfeinern, wurde arg enttäuscht.
Lediglich Voyeure und Pornofreaks kamen auf ihre Kosten – aber ob sich eine kilometerlange Reise lohnt, nur um paar DVDs zu kaufen oder ein paar verwackelte Bilder zu machen, sei dahingestellt. Selbst die Shows wahren etwas “naja” und waren aufgrund des Rumgerempels an den Bühnen kein Augenschmaus.

Ganz toll und sehenswert empfanden wir den geschlossenen Händlerbereich! Doch gerade dieser blieb dem”Otto-Normalverbraucher” leider verwehrt – das ist echt schade!

Linktipp: Stern.de: Männer von der Venus

 


Erotikmesse Venus 2005 in Berlin

Lohnt sich der Besuch bei der VENUS Sexmesse in Berlin?

Alle Jahre wieder… Die Erotikmesse VENUS öffnete in Berlin auch vom 20.- 23. Oktober 2005 wieder ihre Pforten und lockte Besucher von nah und fern, um unzählige erotische Leckerbissen zu präsentieren.   Auch wir, vom Lovetoytester-Team, waren gespannt und trafen am Freitagnachmittag aus mehreren Bundesländern auf dem Messegelände zusammen. Nach unserem obligatorischen Schwätzchen stützten  wir uns gespannt in die Menschenflut…

Um uns den Bezahlstress zu sparen, kauften wir wohlweislich die Karten zuvor im Internet – Was sich schnell als Trugschluss erwies! Enttäuschung machte sich bei der Abholung breit, als wir eine Karte stornieren wollten, da eine Testerin mit einem verdrehten Knie zu Hause bleiben musste. Die Dame am Schalter teilte uns mit, dass es nicht möglich sei, die 35,- EUR für den Professional-Zugang zurück zu erstatten. Wir fühlten uns abgezockt und fanden es sehr unfair. Dies zeugt nicht von Seriosität!Erotikmesse

Rein ins Getümmel… Wir trotzen dem menschlichen Rechts-Drall und schoben uns dieses Mal zunächst in die linke Halle 18. Sie war recht übersichtlich und wir fanden dort einige Porno-Labels, Dessous-Stände und zwei Glasdildo-Manufakturen (Phallix und BTC). Kurz vor dem Ausgang präsentierte sich der Reizstromgeräte-Hersteller der myStim-Geräte (ehemals m-like) und wir hielten ein kurzes Schwätzchen. Die neue Elektrosex-Produktlinie und ein neuartiger Reizstrom-Kugeldildo gefielen uns sehr.

Die Halle 20 (vom Eingang rechts) schien ganz auf die männliche Kundschaft (Jäger und Sammler) ausgerichtet zu sein. Auf Duzenden Bildschirmen und Fernsehern flimmerten Pornos, soweit das Auge reicht…

Und immer wider stolperten wir über Bühnen mit Live-Sex und Lesben-Shows zum „selber Filmen“ – dicht umringt von gedankenverlorenen, sabbernden Männerscharen, die mit ihren DigiCams und Camcordern bewaffnet, die posierenden Models belagerten. „Besonders appetitlich“, empfanden wir die hochgerissenen, herumfuchtelnden Arme, mit großen Schweißflecken unter den Achseln…

ORION Stand Wie jedes Jahr wunderten wir uns, warum es so ein großer Konzern, wie ORION nötig hat, sich mal  wieder “nur für Fachhändler” mit einem hohen Zaun abzuschotten. Der bewachte Eingang gleicht dem Zoll eines Flughafenterminals. Es fehlt nur noch, dass man mit den Händen an der Wand nach Dildos abgetastet wird. 😉 Dabei ist es doch gerade der Endverbraucher, der die Artikel konsumiert und zuvor prüfend in die Hand nehmen möchte! Es scheint so, als wolle ORION gerade dies nicht.

Überraschenderweise hat sich JOYDIVISION dieses Mal nicht eingesperrt. Aber die angebotenen Produkte waren recht spartanisch angeordnet und eher weniger interessant. Die Vertreterin schaute stets etwas gelangweilt drein. Wir erfuhren vor der Messe, dass auch JOYDIVISION Vibratoren im FunFactory-Style produziert. Aber davon war nichts zu sehen.

Als wir uns am Stand mit den obligatorischen Massagekäfern vorbeischoben, wurden wir von zwei Damen überfallen, die uns ohne Einverständnis mit den Käfern den Rücken schrubben wollten. Das Schlimme daran ist, dass ein der Frauen einer Lovetoy-Testerin, die einen Herzschrittmacher trägt, blitzschnell ein Massegerät, das mit elektrische Impulsen aussendet, an den Hals drückte. Das hätte auch ins Auge gehen können! Kann man nicht vorher einmal fragen, ob man angefasst werden möchte?!

FunFactory präsentierte sich auf einer noch größeren Ausstellungsfläche, als in den letzten Jahren. Wir fanden den Stand dieses Jahr eher schmucklos, recht kalt und unpersönlich. Auch das Personal, welches die letzten Jahre auch dabei war, inspirierte nicht für einen Plausch. Ein paar fesche Blondinen würden den Absatz sicher etwas mehr ankurbeln.
Natürlich mussten wir die Vibratoren der neuen FunFactory-Mini-Serie in die Hand nehmen. Wir waren allesamt eher von der Vibration enttäuscht. Die anderen Produkte haben wir ja schon ausgiebig für Euch getestet.

Big Teaze Toys, der Hersteller der I rub my Duckie hatte ebenfalls wieder seinen Stand und wir prüften gemeinsam, ob unser negatives Testurteil stimmt. Wir waren alle einer Meinung dass die die Toys hübscher aussehen, als sie wirken. Der Hersteller hat einen neuen Pinguin herausgebracht, der sogar am Schwächsten vibriert. Auch bekannte Lovetoys wie Waterwoman und Miss Softie waren vertreten.

Joydivision - Neue Vibratoren Weiter ging es in Halle 21. Diese wurde in den öffentlichen und Professional-Bereich aufgeteilt. Im öffentlichen Teil (Halle 21a) riss uns gar nichts vom Hocker. Lediglich der Stand von Dr. Joel Kaplan war ein Hingucker. Bekannte Erotikartikel, wie PVIBE waren vertreten. Und wie immer: Videos- Videos- Videos… Am Ende der Halle waren wir überrascht, dass die Bühne weg ist. Diese wurde nun Clevererweise in den Speisesaal (Palais) der Messe verlegt Was jedoch dazu führte, dass man nun auch im Palais gar keine Sitzgelegenheiten mehr hat. Es scheint dem Veranstalter wichtiger zu sein, die Standgebühren bis zum letzten Platz einzutreiben, als den Kunden einen Raum für Rast und Ruhe zu gönnen. Auch im Palais rumpelte und schepperte es an der Bühne ebenfalls gewaltig und um sie herum wurde ebenfalls viel (unsinniger) Erotik-Trödel verkauft. Vor allem im “streng geheimen” Messepaket steckte garantiert nur “erotischer” Asien-Billigmüll.

Interessant fanden wir eher Halle 21b – dem Fachhandelsbereich. So stellen wir uns eine ordentliche Erotikartikelmesse vor! Produkte zum anfassen, testen, riechen und fachsimpeln… und vor Allem: Ruhe!
Man fand neben einigen deutschen Großhändlern und Porno-Schmieden auch viele ausländische Hersteller. Deshalb wird in diesen Bereichen ein Hut voll Englischkenntnisse vorausgesetzt. Sprachbarrieren werden jedoch freundlich und problemlos überwunden.

Wir staunten nicht schlecht, in dieser Halle einen zweiten JOYDIVISION-Stand vorzufinden und dort fanden wir auch die angekündigten Vibratoren. In drei Formen wurden die neuen Vibratoren präsentiert und wir konnten uns ein Naserümpfen nicht verkneifen. An dieser Stelle war FunFactory schon vor Jahren! In dem Silikonkörper steckte eine 0815-Steuerung, mit dem allerseits bekannten roten Deckel.
Außerdem gab es neben einigen innovativen Produkten eine interessante Sexmaschine eines spanischen Herstellers.

Noch eine Professional-Halle weiter, in der 22b, ging es noch ruhiger zu und wir drückten uns die Nasen an den Artikeln der Großhändler Scala, Distra und Mantric platt. Auch die Rimba-Produkte schauten wir uns an und beschlossen ein paar Produkte vermehrt zu testen. Die Toys von Natural Contours weckten schon letztes Jahr unser Interesse und wir riefen uns die Eigenschaften in Erinnerung.

Palais - Messehalle Was uns auffiel: Wo war eigentlich die Security?
In nur einer Halle fanden wir zwei Wachmänner, die jedoch weniger aufmerksam, dafür aber umso tiefer im Gespräch vertieft waren und locker-lässig-cool mit den Händen in den Taschen herumstanden. Uns wurde zugetragen, dass auf der Messe vermehrt Besucherinnen begrapscht wurden (die nicht aufreizend gekleidet waren). Eine Ausstellerin sei am Sonntag von 5 Männern vor der Damentoilette umringt, festgehalten, begrapscht und offensiv sexuell belästigt worden. Auch sie war nicht freizügig angezogen! Eine Beschwerde bei der Messeleitung habe nichts gebracht. Es wurde gelacht und wörtlich gesagt: „Die Mädels sind doch selber schuld – Warum ziehen sie sich so an!“ Doch wozu gibt es die Security?!? Gerade auf einer Erotikmesse sollte für mehr Sicherheit gesorgt werden!

Mit brummenden Schädel und schmerzhaftem Rücken traten wir den Rückzug an und rollten die Hallen nochmals rückwärts auf. Alles in allem hat sich der Besuch gelohnt.

Resümee:
Auch wenn wir, das Tester-Team, nicht allzu viele Produktneuerungen entdeckten konnten, war die Messe doch recht ok. Man darf sie schon im Vorfeld nicht an das Niveau klassischer Messen vergleichen. Lustig fanden wir, dass neben der VENUS eine Orthopädiemesse statt fand. So stand Berlin für ein paar Tage ganz im Zeichen der „Heil- und Hilfsmittel“.
Zumindest am Freitag fiel uns auf, dass sich das Niveau der Messe etwas verbessert hat. Es war sauberer, nicht gar so überfüllt und es herrscht eine buntere Auswahl an Ständen. Auch das Rumgefummel an den Models schien dieses Jahr nicht so offensiv. Man konnte relativ entspannt durch die Gänge schlendern.

Aber dennoch hatte die Messe wieder den üblichen „Wer hat den längsten Kamera-Arm“ und „Video-Grabbeltisch“-Charakter. Aber wer auf Sexvideos steht, wird hier sicher fündig. Denn über die Hälfte aller Stände waren Porno-Stände.

MessepaketHerstellertechnich hat sich im Vergleich zu den Vorjahren wenig getan. Auch besonders ausgefallene Dildos, Vibratoren und andere Sextoys fanden wir nicht. Meistens handelte es sich um asiatische Billigartikel. Warum sich (gerade!) der Erotikriese ORION immer einsperrt, verstanden wir auch auf dieser Messe nicht. Auffallend sind auch die vielen Glasdildo-Hersteller. Dabei sind die Dinger in der Praxis gar nicht soooo toll – sie sind eher etwas zum Ins-Regal-stellen.

Wir würden uns für die Zukunft etwas mehr Rastplätze mit Sitzmöglichkeiten wünschen, da man sonst allzu-schnell dem „Messe-Flash“ erliegt. Toll wäre auch, wenn in den Hallen 18 und 19 nicht alle Bassboxen gleichzeitig so laut röhren würden. Eine etwas geringe Lautstärke würde auch völlig ausreichen.

Wer stundenlange Anreisezeiten in Kauf nimmt, um ein DVD- oder Sextoy-Schnäppchen zu erstehen, kann diese lieber im Internet ergattern. Leute die in und um Berlin unterwegs sind, sollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen.

Wir sagen „Auf wieder sehen und bis zum nächsten Jahr!“
Euer Lovetoytest-Redaktionsteam

Hier noch weitere realistische Berichte über Erotikmessen:

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