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Frauen- und Männergedanken


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Ich muss doch einmal in die Runde fragen, ob ich mit meinem "Problem" alleine dastehe...

Vorweg: Wir sind glücklich verheiratet, haben 2 wundervolle Kinder, Spass am Sex und gemeinsame Interessen. Beruflich bedingt lassen wir uns aber auch viel Freiraum, den wir beide auch brauchen. Wir ergänzen uns einfach Super - also eigentlich liegt kein Grund für dieses Posting vor...

Nun weiss ich jedoch - durch einen dummen, lange zurückliegenden Zufall -, dass mein Schatz vor einiger Zeit etwas das "Prickeln" vermisst hat und Phantasien über eine besondere Verführung hat. Wir haben daraufhin auch schon ausgiebig darüber gesprochen und in dieser Zeit viel Spass an Neuentdeckungen gehabt.

In letzter Zeit vermisse ich jedoch das Eingehen auf neue Ideen von ihr.

Beispiel gefällig? Ein individuell zusammengestellter Adventskalender, der auch einige Gutscheine beinhaltet hat. Daraus wurden die offensichtlich einfachen Gutscheine (Kinobesuch, romantisches Bad, ausgiebige Massage) sofort eingelöst, der Rest "vergammelt" aber leider in einer Schublade.

Genau dort stecken aber viele Ideen, die - da bin ich sicher - uns beiden Spass machen werden (zum Beispiel gibt's da sowas wie: Du wirst Dich heute Abend in meine Hände begeben...., oder: Du bestimmst heute alle Berührungen von mir..).

Leider ist mir diese "geplante Erotik" in letzter Zeit sehr oft entglitten - Zum Beispiel nach einer Woche Auslandsaufenthalt kranke Rückkehr meiner Frau, an kinderfreien Tagen spontane Abendverabredungen mit Freundinnen, etc. Ich habe meine Ideen und Phantasien dabei leider immer zurückgestellt - inzwischen schiebe ich schon einiges vor mir her und weiss nicht mehr, ob ich das überhaupt wieder herauskramen soll und will...

Wir haben beide einen extrem vollen Terminkalender, eine unterschiedlich tickende "innere Uhr" und - darüber sind wir sehr froh - zwei tolle Kinder. Das alles macht uns aus und wenn es anders wäre, würden wir nicht zusammen passen. Nur schiebe ich im Moment Frust, wenn jegliche Planung in Bezug auf unsere Zweisamkeit "in die Hose geht".

Will ich zu viel? Steckt auch Ihr 80% Eurer erotischen Ideen ersteinmal zurück?

Mir ist klar, dass Reden in einer Beziehung unbedingt wichtig ist. Aber besprochene erotikplanung und Verführung - dass pass für mich einfach nicht zusammen - da muss sich nach meiner Meinung einer der Partner Gedanken machen und den anderen Partner überraschen.

Freue mich auf Eure Antworten, Ansichten und Anregungen!

P.S.: Und natürliche auch von mir ein frohes Jahr 2008!

Der Wuschelbär...

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Also ich much meine sexuellen Phantasien seit 4 Jahren bis zu 99,9% zurückstellen, weil mein Freund einen ganz anderen sexuellen Geschmack als ich hat.

Aber die Liebe zu ihm ist halt stärker, obwohl es mir schon verdammt schwer fällt, zu wissen, daß ich mit ihm nie meine Wünsche ausleben werden können.

So bleiben es halt Phantasien und ich hoffe auf ein Wunder.

Du kannst Dich also glücklich schätzen, daß es in Deiner Beziehung schon Zeiten gab, in denen ihr etwas eure Wünsche ausgelebt habt. Das sagt ja, daß es bei euch nicht unmöglich ist und auch sicher wieder solch eine Phase kommen wird. Hab' etwas Geduld und erfreue Dich solange an dem Gedanken, was alles sein wird!

Meist geschieht ja alles eher, als man denkt.

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Wir haben beide einen extrem vollen Terminkalender, eine unterschiedlich tickende "innere Uhr" ...

Ich greife mal nur die Sache heraus. Jeder Mensch hat Begrenzungen, auch wenn die Werbung und Manager uns ständig ein "alles ist machbar" vorgaukeln. Das sind leider kindliche Omnipotenzphantasien und halten der Realität nicht stand ;-)

Ich könnte natürlich jetzt fragen: "Tja, was sind eure Terminkalender auch so voll?" - aber das bringt wenig, denn dort auch nur eine Sache pro Woche rausstreichen würde ja eine Beschränkung bedeuten. Der ganze Kram steht da ja nicht umsonst drin, sondern weil sich da jede/r das eigene "Lusterfüllungsprogramm" reinschreibt - da will niemand auf was verzichten. Der Preis ist eben, dass für mehr eben keine Zeit mehr ist wie z.B. Sex. Oder Paar fällt nur noch müde ins Bett und mindestens eine/r hat keine Lust (mehr). Und wenn dann mal spontan "frei" ist oder sich "frei" ergibt, wählt man eben was von seiner Liste, was man immer schonmal machen wollte, aber kaum zu kommt, denn "man kommt ja zu gar nix". Und da müsste eben schon bei beiden ganz oben als allererste und v.a. unumstößliche Priorität "Sex" oder zumindest "ungestörte Zeit mit dem Partner" auf der Liste stehen. Und zwar so unumstößlich, dass auch spontan anrufenden Kumpels und Freundinnen mit ihren Einladungen abgesagt wird - nur: wer enttäuscht schon gern Freunde, die man vermutlich auch schon länger nicht mehr gesehen hat...

Je mehr Möglichkeiten zum Zeitvertreib unsere Welt bietet, desto mehr muss Paar eben auch bereit sein, ganz bewusst "Zeit für uns" als fixe Termine in die Kalender zu schreiben, die die Wichtigkeit eines Gesprächs mit dem Vorstand in der Firma haben (da wagt man es nämlich nie den einfach abzusagen, weil man "was besseres" zu tun hat - da könnten ja ganz üble Konsequenzen drohen...). Denn darauf zu hoffen, dass es sich spontan mal ergibt klappt offensichtlich ja nicht. Und man muss bereit sein, ganz bewusst NEIN zu Bedürfnissen zu sagen, wenn auch noch Zeit in der Woche übrig bleiben soll, wo die Erotik eine Chance hat, dass sie überhaupt aufkeimen kann (zumal das mit Kindern im Haus ja vermutlich noch schwieriger zu timen ist, denn mit Kindern "büßt" Paar afaik eine Menge Unabhängigkeit ein).

Die Krux an der Sache für mich ist: über die meisten Bedürfnisse wird ganz offen gesprochen und die werden wie selbstverständlich in den Kalender eingetragen. Nur "Erotik" trägt man da nicht ein oder spricht es nicht explizit aus, dass auch dafür noch Raum im Kalender bleiben muss. Und zwar aus mindestens zwei Gründen: 1. Sex ist was intimes, wo man sich zwar als Paar offen drüber unterhält, aber nicht öffentlich. Die wenigsten werden Freunden und/oder Kollegen direkt sowas sagen wie: "Nee, da kann ich nicht, da werden wir mal wieder richtig geil miteinander ficken gehen!" oder vergangenheitsbezogen: "Vorgestern hatten wir uns ja extra Zeit im Kalender füreinander eingetragen und der Sex war mal wieder unbeschreiblich geil - kann ich Dir nur empfehlen!". Kurz: da gibt es ein "Drüber-rede-Tabu". 2. Unserer Vorstellung - und Erfahrung - nach wird Sex nur dann gut, wenn er sich spontan ergibt. Lust lässt sich nicht planen wie "Mittwoch, 21:00 bis 22:30: Sexuelle Handlungen im Schlafzimmer. Türe abschließen nicht vergessen, Telefon rausziehen, Handys ausschalten". Entsprechend ist es eben notwendig, dass Zeiten in der Woche da sind, wo eine lange Weile nix passiert, damit es überhaupt ne Chance gibt, dass sich spontan bei beiden die Lust regt und zur Umsetzung ggf. auch direkt auf dem Küchentisch schreitet. Aber so freie Lücken im Kalender sind dann ja wieder soooo verführerisch, dass man dort andere Dinge hineinplant oder sich auf andere Zeit-Verführer einlässt, auf die man natürlich auch Lust hat, wo man nicht mit einem NEIN enttäuschen will usw.

Aus dieser frustrierend ausschauenden Situation kommt man imho nur raus, wenn man sich bewusst macht, was man eigentlich will im Leben und was *wirklich* wichtig ist. Dafür muss man einiges aufgeben oder zeitlich kürzer halten - und Trennungsprozesse sind für die meisten nu mal verdammt schwer.

Noch ein Lesetipp für alle, die das Wort "Muße" nur noch aus alten Büchern kennen, zu denen man in der Schule gezwungen wurde sie zu lesen:

Wolfgang Schneider (2003): Die Enzyklopädie der Faulheit. Ein Anleitungsbuch. Eichborn.

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Zu Dogberts Ausführungen läßt sich ja kaum noch was hinzu fügen ;-)

Ich kann allerdings sagen, daß "geplanter" Sex sehr geil sein kann, auch innerhalb einer Beziehung. Es gibt da, glaube ich, nur auch sowas wie ein Tabu oder eben die romantische Vorstellung von spontanem übereinander Herfallen.

Das ist natürlich toll, aber in einer länger andauernden Beziehung wird das ja bei den meisten Menschen immer seltener.

Ich hatte mal eine Fernbeziehung, wo wir uns nur am WE sahen und da hatte Sex natürlich einen sehr hohen Stellenwert, war aber ja auch irgendwie geplant.

Als wir dann doch irgendwann zusammen gezogen sind und sich nach einer Weile eine Lustflaute ergab, haben wir uns gegenseitig Wunschzettel geschrieben, uns aber zusätzlich auch zu einem festen Termin verabredet an dem wir beide nicht arbeiten mußten. Den haben wir auch für alles andere geblockt und uns wirklich zum Sex verabredet und das war nach anfänglicher Unsicherheit über die ungewohnte Situation wirklich toll! Ich glaube, man hat dann Sachen im Kopf wie "Ist es in unserem Sexleben bzw unserer Beziehung schon soweit gekommen, daß wir eine terminliche Pflichtübung daraus machen müssen?" aber wir wußten ja, daß wir uns lieben und das eigentlich alles im grünen Bereich war. Nur das mangelnde Sexleben führt ja irgendwann zu Frust und den haben wir so prima bekämpft!

LG, Paulinchen

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Hi Ihr 3,

danke für Eure Antworten,

ich hatte bei dem Post einen echt schlechten Tag erwischt, aber so schnell von Euch Klasse Antworten zu erhalten, muntert doch immer auf.

@Dogbert: Ich wollte eigentlich schon längst geantwortet haben, aber Dein Posting war im ersten Moment "echt schwere Kost", da Du natürlich absolut Recht hast.

Bei uns kommt noch dazu, dass wir beruflich manchmal absichtlich etwas "aneinander vorbei leben", um jeweils Zeit für unsere Kinder zu haben. Unsere Jobs sind nicht in irgendwelche regelmässigen Zeitschienen zu packen, können aber aufeinander abgestimmt werden, was wir auch machen.

Nach dem X-ten Lesen Deines Postings wurde mir bewusst, dass wir trotzdem geplant Zeit für uns einbauen, diese Zeit aber eher für Aktivitäten nutzen, an denen wir beide Interesse haben und geniessen - ja, davon gibt's tatsächlich noch mehr, nicht nur Sex...

Kombiniert mit dem Tipp von endless: "Geduld zu haben" muss ich sagen, es lohnt sich einfach, darüber nachzudenken, auch mal seinen momentanen Frust nieder zu schreiben, wenn dabei der Kopf durch so nette Personen wie Ihr es seid wieder "geradegerückt" wird.

Danke nochmal und einen schönen Abend,

der Wuschelbär...

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