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Bericht im stern, Ausgabe Nr.6 /2007


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Welcher 6jährige wüßte denn bitte schon von sich aus, daß so etwas existiert?

Jede Menge wissen das, das erlebe ich immer wieder. Und 6 ist schon alt...

Und ein Verbot wäre ja noch mehr Kontrolliertheit und ich finde, wir haben davon genug. Außerdem ist es einfach zu sagen, etwas muß verboten werden, das tun unsere Politiker auch zu gerne. Nein, da muß am Grund angesetzt werden und das ist Elternbildung.

Denn Du kannst etwas nicht so völlig verbieten, das es nicht mehr exestiert. Was nützt ein Verbot in Deutschland, wenn der Rest der Welt das Verbot nicht hat?

Nein, wie beim Zahnarzt- Wurzelbehandlung <_<

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Welcher 6jährige wüßte denn bitte schon von sich aus, daß so etwas existiert?

Dann hört er im Kindergarten davon, oder auf dem Schulhof. Und was dort für verzerrte Versionen der Wahrheit kursieren, kann sich jeder denken.

Du kannst Menschen nicht so einzwängen und einschränken. Es funktioniert auf die Dauer nicht und ist kontraproduktiv.

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Auch nochmal für Dich:

ich würde niemandem was verbieten oder ihn sonst irgendwie einschränken wollen.

Es geht lediglich um die Idee (!), Pornos vielleicht so lange zu "verstecken" - NICHT ZU VERBIETEN - also deren Existenz sozusagen geheimzuhalten, bis Jugendliche geistig reif genug dafür sind, um das, was sie da sehen, auch verarbeiten und richtig interpretieren zu können.

Wenn man es irgendwie schaffen WÜRDE, daß Jugendliche sich erst ab 17/18 etwas unter dem Wort Porno vorstellen KÖNNTEN, wäre die Gesellschaft MEINER MEINUNG NACH einen Schritt weiter.

Denn dann hätten viele Jugendliche bereits ihre ersten sexuellen Erfahrungen gesammelt und zwar so, wie sie sich Sexualität vorstellen. Und kein stupides Nachahmen von gefühllosen Gangbangs etc. aus Filmen.

(Es ist NUR MEINE MEINUNG, also laßt sie mir auch bitte.

Ihr könnt natürlich gerne anderer Meinung sein, aber verdreht bitte nicht den Sinn meiner Worte.)

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Ich finde vor allem schlimm, daß Kinder/Jugendliche überhaupt so gut an Pornos rankommen.

Bei Zigaretten denken sich die Politiker ständig neue Schutzmaßnahmen aus (Altersnachweis an Automaten z.B.), aber an Pornographie kommt jeder ran...

DA sollten die Politiker mal was dran ändern!

Woran sollten sie etwas ändern? Ich dachte es gäbe sowas wie Zensur schon, und indizierte Streifen bzw. solche mit nicht jugendfreier Handlung haben eine Abgabeverbot an Jugendliche unter 18 Jahren... verstehe nicht ganz was du meinst (aber scheinbar die anderen auch nicht)!

Die Problematik liegt evtl. viel mehr darin, dass man Zigaretten nicht aus dem Internet bekommt :blink:

Evtl. liegt es aber auch daran, dass wie schon vor 10 Jahren alle gewarnt haben, das es im Fernsehen und in der Werbung etc. immer und immer versexter zugeht und immer noch ein Tabu fallen muss, damit noch jmd hinsieht. Warum stehen die kleinen Girlies auf Britney? Weil sie angab noch Jungfrau zu sein oder weil alle wussten dass es nicht so war und das es nur gehabe war und sie auf der Bühne mit Madonna knutscht? Ist unsere Werbung evtl. auch über und über zugesäht mit nackten Ärschen und Titten, habt ihr euch kürzlich mal ein Musikvideo angeschaut? Wieviel fehlt dort noch zu einem Hardcore-Streifen? Mehr als 1-1,5cm sind es oftmals nicht...

Ist halt so wie 'beim essen kommt der Appetit'...

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Rein theoretisch könnte man auch die Pornographie aus dem Internet verbannen. Hört sich vielleicht krass an, wäre aber SEHR wirksam. Und früher brauchte auch niemand Internet, es gibt auch heute noch die klassischen Wege, sich solche Filme zu beschaffen (Viedotheken usw.). Ist sicher aufwendiger als ein paar Mausklicks, aber Kinder und Jugendliche wären eindeutig besser geschützt.

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Es geht lediglich um die Idee (!), Pornos vielleicht so lange zu "verstecken" - NICHT ZU VERBIETEN - also deren Existenz sozusagen geheimzuhalten, bis Jugendliche geistig reif genug dafür sind, um das, was sie da sehen, auch verarbeiten und richtig interpretieren zu können.

Wenn man es irgendwie schaffen würde, daß Jugendliche sich erst ab 17/18 etwas unter dem Wort Porno vorstellen können, wäre die Gesellschaft MEINER MEINUNG NACH einen Schritt weiter.

Die IDEE ist ja (meiner Meinung nach) *theoretisch* gar nicht so schlecht, aber ich glaube nicht, dass das heutzutage funktionieren würde.

Ich bin selber auf einem Dorf großgeworden, und Jahrgang Angang 70er. Und meine Eltern haben *mit Sicherheit* keine Pornos im Haus gehabt und sich bemüht, alles 'Böse' von mir fern zu halten. Trotzdem habe ich schon vor meinem 17 Geburtstag gewusst, was das ist. (In der Schule gehört, im TV gesehen, in der Bravo gelesen, ... ich weiß es nicht mehr!)

Und heute hat sich ja wohl (wie wir schon festgestellt haben) Einiges geändert. Gerade durch das Internet und durch Mitschüler mit nicht so sorgsamen Eltern werden Jugendliche einfach noch viel früher und viel konkreter damit konfrontiert. Das ist Fakt und lässt sich nicht wirklich verhindert.

Bis zu einem bestimmte Altern können Eltern vielleicht noch halbwegs Sorge tragen, dass Kinder nicht die 'falschen' Sendungen im TV oder Seiten im Internet ansehen.

Du kannst aber nicht kontrollieren, was bei den Eltern der Freunde abgeht.

Also ist die imho einzige (hier auch schon angesprochene) richtige Lösung, den Kindern genug Rüstzeug (Selbstbewusstsein, freie Meinungsbildung, alternative Hobbys) mitzugeben, um mit der 'bösen' Welt umgehen zu können.

Und ich würde auch sagen, dass es besser ist, ich kläre (ab einem bestimmten Reifegrad) mein Kind selber auf, was Pornos sind, als dass es das Kind aus dubiosen Quellen entdeckt, sich fürchtet, ekelt, schämt oder was-weiß-ich-was, weil es das dort Gesehene nicht einordnen und verarbeiten kann.

Zumindest wenn ich den *Verdacht* hätte, ein Kind würde mit sowas in Kontakt gekommen sein, ist es Aufgabe der Erziehungsberechtigten, dem Kind (altersgerecht) zu erklären, dass das 'Erwachsenenspielzeug' ist und nichts mit der Realität zu tun hat.

Sonst könnten Kinder mit ihrer blühenden Phantasie wohl zu ziemlich falschen Schlüssen kommen... :(

Denn dann hätten viele Jugendliche bereits ihre ersten sexuellen Erfahrungen gesammelt und zwar so, wie sie sich Sexualität vorstellen. Und kein stupides Nachahmen von gefühllosen Gangbangs etc. aus Filmen.
Dem stimme ich auch zu. Allerdings halte ich das auch wieder für realitätsfern. Erstens scheinen Jugendlichen heute idR. immer früher erste sexuelle Erfahrungen zu machen (nein, ich finde das nicht gut, aber man kann auch niemanden auf dem Mond aufwachsen lassen), zweitens auch wieder meine These: Da man es eh nicht vollständig verhindern kann, dass die Heranwachsenden mit Pornos u. Co. in Berührung kommen*, sollte man sie geistig und seelisch fit genug machen, dass sie damit gut umgehen können.

Ich glaube nämlich schon, dass gefestigte und aufgeklärte Jugendliche durchaus differenzieren können zwischen dem, was sie in Filmen sehen, und dem, wie sie sich ihre eigene Sexualität vorstellen. Nicht umsonst gab es kürzlich wieder den Trend "zurück zur Romantik". :)

*Und natürlich ist das ein äußerst spannendes Thema, was *jeden* Jugendlichen neugierig macht und reizt. Es ist doch logisch, dass eine Mischung aus (Halb)Verbotenem, Geheimnisvollem und Sex fast jeden Menschen magisch anzieht.

Und da der Zugang durch die neuen Medien immer leichter gemacht wird, kann es niemand verhindern, dass immer mehr Leute immer früher damit in Kontakt kommen. Aber man kann Gespräche darüber führen, Verarbeitungsmechanismen zur Verfügung stellen, anderer interessante Freizeitaktivitäten als Alternative anbieten usw.

Es ist meiner Meinung nach nicht das "Was", was schlimm ist, sondern eher das "Wie".

Und die Sache mit dem Elternführerschein wird hoffentlich mal wirklich bald Realität. Denn wenn man sieht, wie - gerade hier in Berlin - viele Kinder aufwachsen, wird es einem im der Tat ganz anders! :angry:

Rein theoretisch könnte man auch die Pornographie aus dem Internet verbannen.

Dann erkläre mit mal bitte, wie das - praktisch - möglich sind soll? :blink: Oder möchtest Du in einer Diktatur leben? ;-)

Elke

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Nee, also die 'Logik' der Jungliberalen kann ich ja nun überhaupt nicht nachvollziehen! Nur weil jemand seine ersten sexuellen Erfahrungen machen darf, hat er noch lange kein 'Recht', Hardcore-Pornos zu schauen. :blink:

Natürlich sollten Pornos *eigentlich* nur von sexuell bereits gefestigten Persönlichkeiten geschaut werden.

Das offiziell ab 16 freizugeben, halte ich sehr kontraproduktiv für den Jugendschutz. Dann würden vermutlich alle Jugendlichen fast den ganzen Tag nur noch vor dem Bildschirm sitzen, und die Eltern hätten wohl dann gar keine Handhabe mehr, intervenierend einzugreifen... :rolleyes:

Ich denke, man tut den Jugendlichen damit auch keine Gefallen; sie würden vermutlich ein völlig falsches Bild von der Sexualität bekommen und sich fürchterlich unter Leistungsdruck gesetzt fühlen.

Elke

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Da wäre doch eher das Problem:

Was verboten ist, ist extra spannend!!!

Ich bleibe dabei, dass es die Aufgabe der Eltern ist, Kinder für die Welt stark zu machen!

Dann muss man sich auch keine Gedanken über Pornos, Gewalt in Filmen oder Spielen, etc Gedanken machen, weil das Kind dann ja (hoffentlich!) damit umgehen kann.

Schwierig ist dabei, dass man sein Kind am liebsten vor allem beschützen und somit abschirmen will.

Loslassen ist schwer...

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Da wäre doch eher das Problem:

Was verboten ist, ist extra spannend!!!

Dann musst Du aber auch *alles* erlauben und darfst nichts verbieten. Also auch Drogen, unzensierte Filme jeder Art etc. - Viel Spaß dann beim Erziehen; dürfte ganz schön anstrengend werden!

Ich bleibe dabei, dass es die Aufgabe der Eltern ist, Kinder für die Welt stark zu machen!

Dann muss man sich auch keine Gedanken über Pornos, Gewalt in Filmen oder Spielen, etc Gedanken machen, weil das Kind dann ja (hoffentlich!) damit umgehen kann.

Man kann aber nicht jedes Kind in jedem Alter mit Allem konfrontieren. Für manche Sachen bedarf es eines gewissen Reifegrades. Und da der nicht zwangläufig an ein bestimmtes Alter gekoppelt ist, nimmt man lieber sicherheitshalber ein eher höheres Alter (imho).

Bei Pornos macht das Verbot (bis zu einem bestimmten Alter) schon Sinn, weil sie weder als Vorbild noch als Anleitung zum "Liebe-Lernen" taugen.

Dass man nicht 100%ig verhindern kann, dass auch Kinder da mal d'ran kommen können, heißt noch lange nicht, dass man das gutheißen bzw. fördern muss.

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Na, gut, meine kiddies sind noch klein, da habe ich die volle Kontrolle, was sie sehen, bzw. womit sie in Kontakt kommen.

Ich fürchte, sie wachsen eher überbehütet auf...

Sobald der Einfluss von aussen zunimmt (Schule, Freunde, usw.) wird das natürlich alles viel schwieriger.

Es ist doch jetzt auch schon deutlich zu merken, dass die Hemmschwellen immer höher liegen:

Ich kann mich z. B. nicht daran erinneren in meiner Kinderzeit mal eine nackte Frauenbrust im Fernsehen gesehen zu haben.

Nun halte ich das auch jetzt nicht für gefährdend, aber nachmittags werden im Fernsehen doch schon Sexpraktiken, etc besprochen!

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Es ist doch jetzt auch schon deutlich zu merken, dass die Hemmschwellen immer höher liegen:

Du meinst niedriger?
Ich kann mich z. B. nicht daran erinneren in meiner Kinderzeit mal eine nackte Frauenbrust im Fernsehen gesehen zu haben.

Nun halte ich das auch jetzt nicht für gefährdend, aber nachmittags werden im Fernsehen doch schon Sexpraktiken, etc besprochen!

Ja, aber das Schöne ist, dass das normalerweise kleine Kinder gar nicht interessiert. Guck Dir mal Kinder am FKK-Strand an: Die Sandburg und die Portion Pommes sind viiiiiel wichtiger als 100 nackte Brüste und Schwänze rund um sie herum.

Eigentlich sind Kinder unbefangen in Sachen Nacktheit und Körperlichkeit ("Guck mal, Mami, ich hab das was entdeckt: Ich kann meinen Finger in meinen Popo stecken!" :lol: )

Das, was die Kinder dann 'versaut', ist meist die Reaktion der Eltern ("Ohgottogott, erzähl das bloß keinem, das tut man nicht, ...").

Wenn man aus ganz natürlichen Sachen erst gar kein Geheimnis macht, kommen Kinder auch nicht so schnell auf die Idee, das überzubewerten, sondern wenden sich bald wieder den (für sie) wirklich wichtigen - altersgerechten - Dingen zu.

Und (dezente) sexuelle Anspielungen im TV kapieren sie normalerweise noch gar nicht. Auch hier ist es wieder die (empörte) Reaktion der Erwachsenen, die die Kinder dann aufhorchen lässt. :lol:

Elke

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Mag ja sein, dass ich ein kleines bischen doof bin und sicher ist, dass ich vom Land komme. Aber ich denke, ich war bestimmt schon fast 20 Jahre alt, als ich den ersten Porno gesehen habe.

Noch besser war es, als ich vor ca. 3 Jahren eine der letzten Folgen von "Wahre Liebe" gesehen habe. Da war von Swingerclubs und Gangbangs die Rede. Bis dahin hatte ich keine Ahnung das es sowas gibt. Dummerweise gehörten GBs schon immer mit zu meinen Fantasien, dies aber in die Realität umzusetzen erschien mir unmöglich.

Inzwischen ist beides nichts neues mehr, habe beides diverse Male ausprobiert, teils genossen, teils ging es mir danach psychisch total scheisse.

Wenn ich mir nun also vorstelle, dass ein minderjähriges Mädel bereits GB-Erfahrungen sammelt, dass Jungs, denen gerade mal ein bischen Bartwuchs beschert ist, anfangen sich über Analsex usw. zu unterhalten, dann kann das nicht gesund sein. Zumindest nicht für den Kopf!

Ich denke, gerade der Sex sollte doch eine lange Reise sein, auf der man ganz langsam mit Küssen und Petting beginnt. Alleine das sollte eigentlich für den Anfang ausreichend Kick geben.

Vielleicht gibt es ein paar Schnellstarter, keine Frage.... aber das Kids allgemein schon in jungen Jahren mit diesen doch etwas härteren Formen von Sex Bekanntschaft machen, halte ich für äusserst gefährlich.

Zum einen entgeht denen sehr viel schönes, weil sie es einfach überspringen. Zum anderen frage ich mich, was machen die, wenn man denn mal die 30 hinter sich gelassen hat.

Denn egal ob beim Sex oder auf welchem Gebiet auch immer, irgendwann wirds langweilig und man versucht was neues.

Und was das dann sein wird, daran mag ich grad wirklich nicht denken.

Gruss, Anca

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Stimme Anca da absolut zu!

Auch ich war ein Spätzünder: mit 25 das erste Mal, den 1.(Hardcore-)Porno gesehen, überhaupt erst mitbekommen, daß es sowas wie Analsex gibt.

Und ich bin echt froh darüber, daß ich mir über sowas noch nicht mit 16,17 oder 18 (oder gar früher) den Kopf zerbrechen mußte, denn da standen Kindheit und schließlich Abi im Vordergrund und das war auch - für mich - richtig so! :D Alles zu seiner Zeit!

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Ich denke, gerade der Sex sollte doch eine lange Reise sein, auf der man ganz langsam mit Küssen und Petting beginnt. Alleine das sollte eigentlich für den Anfang ausreichend Kick geben.

Das hast du schön gesagt! Und ich stimme dir da voll zu!

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Hallo,

so, jetzt habe auch ich den Artikel gelesen. ;-) teilweise ist es ziemlich heftig, was er beschreibt, teilweise aber auch echt übertrieben. Was ist zb dabei, wenn 19 jährige beschließen, Gangbang machen zu wollen? Sie sind alt genug, für sich zu entscheiden. Ich lese in dem Artikel auch einiges an Anti-porn Stimmungsmache, die mir gar nicht gefällt.

Weiter finde ich problematisch, daß hier ein - wie sogar im Artikel gesagt wird - Randgruppenphänomen ziemlich aufgebauscht wird. Durchschnittsalltag ist es jedenfalls nicht. Der Artikel erweckt bei nicht wirklich genauem lesen den Eindruck, als wäre es völlig normal unter Jugendlichen, Bushido & co als Idole zu haben. Das ist es sicherlich nicht, es geht in dem Artikel um ein wichtiges Problem unserer Gesellschaft, aber eben nicht um _die_ Gesellschaft obwohl er diesen Eindruck erwecken kann.

Die Studie "jugendsexualität : repräsentative wiederholungsbefragung von 14-17jährigen und ihrer eltern"

Ich greife aus den mehreren interessanten Punkten heraus: Zeitpunkt des ersten Geschlechtsverkehrs.

14 jahre

w: 12%

m: 10%

15 jahre

w: 23%

m: 20%

16 jahre

w: 47%

m: 35%

17 jahre

w: 73%

m: 66%

Der Trend zeigt zwar, daß das Alter für das erste Mal gesunken ist und daß Mädchen aktiver geworden sind, als per se bedenklich kann ich das jedoch nicht empfinden.

Um dem Artikel mal andere Zahlen gegenüber zu stellen:

Im Umkehrschluß habem mit 14

w: 88%

m: 90%

keinen Sex gehabt.

Ähnliches kam auch bei der Bravo-Umfrage 2006 heraus. Auch hier wird gesagt, die Mehrheit der Jugendlichen hat mit 15 oder 16 den ersten Geschlechtsverkehr.

Dafür, daß "in der Unterschicht" (wow, fein - gleich schonmal distanziert) einiges schiefläuft dürfte jedem klar sein, der mit offenen Augen und Ohren durch die Gegend geht. Wie oft werden Kinder völlig unberechtigt und überzogen zurechtgewiesen und kleingeschimpft wenn sie nervig werden?

Gegenfrage: Wie oft werden Kinder mit ihren Bedürfnissen in der "Mittel- und Oberschicht" alleingelassen mit ihren Bedürfnissen weil die Eltern arbeiten müssen?

Der Artikel zielt imo sehr auf Schock, und damit ist er erfolgreich. Einen produktiven Beitrag liefert er mangels Ausgewogenheit nicht.

Zum Thema aufklärung: Es gibt wunderbare Bücher ("Peter, Ida und Minimum. Familie Lindström bekommt ein Baby" oder auch "Lisa und Jan"), die nicht nur als Bücher wirklich toll sind, sondern auch einen kindgemäßen, unverkrampften spielerischen Umgang mit Sexualität vermitteln. Andere Bücher wie "zeig mal" von will mcbride sind leider nicht mehr lieferbar. Es bei Sichtung des Angebots generell ein Trend zu erkennen: Wir werden wieder subtil konservativer. Der Trend geht hin zu einer "trockenen" Aufklärung, die Fakten vermittelt und teilweise sogar subtil moralisiert bzw von vornherein problematisiert (beispiel Homosexualität: sie wird - wenn sie erwähnt wird - eher als Problemfall behandelt denn als Identitätsmöglichkeit), weg von einem emanzipatorischen Ansatz der den Kindern / Jugendlichen ihre Freiheit gibt _und_ Unterstützung. Es wird immer mehr unterschwellig moralisiert bzw der Spaß- und Lustfaktor kommt weniger vor. Dieser Trend hat in den 80ern begonnen und wird immer mehr.

Allerdings muß ich auch zugeben, nicht mehr 100% auf dem aktuellen Stand zu sein, ich glaube, es wird Zeit für eine neuerliche Marktsichtung.

Pornographie gehört sicherlich nicht in Kinderhände, allerdings müssen wir uns klarmachen: es war nie so leicht, an Pornos ranzukommen wie heute. Das heißt: wir müssen unsere Kinder stark machen, sie auch in ihrer Sexualentwicklung genug festigen, daß sie damit umgehen können. Das fällt in die Rubrik Medienkompetenz, wie ja auch der Artikel schreibt. Und ich wage zu behaupten, daß es darum in weitesten Teilen der Gesellschaft ziemlich schlecht bestellt ist.

Stark machen heißt in diesem Fall aber nicht behüten, beschützen, ignorieren sondern zur Seite stehen und Orientierung geben. Also mit dem Kind / Jugendlichen entsprechend ernsthaft und ehrlich diskutieren, die eigene Meinung vermitteln, aber auch eine Meinung zugestehen. Die Welt geht bestimmt nicht unter, wenn jemand mit 12 einen Porno sieht, auch wenn das nicht unbedingt sein sollte.

Bedenklichst empfinde ich auch, daß in dem Artikel Gewaltspiele als schädlich bezeichnet werden, wissenschaftlich fundiert. hier zeigt sich mir auch wieder die Tendenz des Artikels. Alles kann ein Gift sein, es kommt auf die Dosis an.

Fazit: Wenn die Erziehung stimmt,können solche "Unebenheiten" wie Begegnungen mit Pornographie oder Gewaltdarstellungen abgefangen werden. Das setzt allerdings einiges an Kompetenz bei den Eltern vorraus und damit wären wir beim eigentlichen Problem.

Der nächste Punkt ist das Problem Aufklärung in der Schule, die ja alle durchlaufen müssen. Idr deutlich weit entfernt von emanzipatorisch.

Artikel wie dieser lösen imo allerdings eher das Gegenteil aus: es werden Probleme aus dem Gesamtzusammenhang gerissen, überbetont zusammen mit tendenziöser Berichterstattung. Das Fazit daraus ist: Kinder und Jugendliche generell von sexuellem fernhalten, auch eigentlich gesundem. Achja, und wer Pornos guckt ist auch böse, zumindest aber verdächtig.

wollen wir das wirklich?

tishaho

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