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Abtreibung


Peacefullcaos
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In der Vergangenen Woche stand ich vor der schlimmen befürchtung Schwanger zu sein, die sich zum Glück als Falscher alarm erwiesen hat.

Nichtsdestotrotz klingen bei mir die Gedanken die ich gehegt hab noch immer nach.

Als Schüler ist das eine scheiß situation. Ich hab mir gesagt, als Schüler würde ich abtreiben, und irgendwann einmal setze ich mir einen Tag im Leben fest, ab dem ich ein Kind im Notdall bekommen würde.

Trotzdem finde ich eine Abtreibung moralisch für mich nicht wirklich vertretbar. Ich würde das niemandem vorwerfen dass er sich so entscheidet. Auch diese Person trägt meist eine Last mit sich, denke ich, und ist irgendwo für sich bestraft. Das ist meiner Meinung nach auch wirklich ein Thema, welches dem Gewissen und der freien Entscheidung der jeweiligen Frauen voll und ganz unterliegt.

Was mich ernsthaft schokiert ist die Tatsache, das es wirklich Frauen gibt, welche eine Abtreibung als eine Art "Pille danach", als Verhütungsmethode betrachten (wenngleich verhütung hier natürlich falsch ist)..

Ich meine, schön und gut, man kann das Argument gelten lassen, das es ja nur ein Haufen Zellen sind, noch kein Leben. Aber nur im Notfall! Wir wissen doch viel zu wenig üer das Wesen eines Lebewesen, über diese Welt, als das wir das bestimmen können. Und es tut mir leid um das, was das Kind einmal hätte sein können....

Da gibt es diese entsetzlich traurige Szene in "Mein Leben ohne Mich" , in welcher eine Kinderkrankenschwester vonm den Frühgeburten und verkrüppelten Kindern erzählt, welche als "nicht lebensfähig" eingestuft werden. Getötet werden sie nicht, sie sterben einfach. ich glaube es handelte sich um ein siamesisches Zwillingspaar, aber ich kann mich irren. Der Tot dauerte drei stunden. Und sie wollt eide kinder nicht alleine lassen. Also verbrachte sie die Zeit damit ihnen Lieder vorzusingen, Kinderlieder " als ener welt, welche sie nie wirklich kennenlernen werden"" (frei zitiert)

Daran muss ich bei diesem Thema oft denken.

Und ich meine, es passiert nur alzu oft in dieser Zeit, besonders wenn man so jung ist wie ich, das man Ses und Fortplanzung überhaupt nicht wirklich in Verbindung bringt. Ich denke, wenn man das erste mal Sex hat soll man, den ganzen Spaß den man dranan hat mal weckdenkend, die möglicherweise schwerwiegende verantwortung bedeken, welche man möglicherweise damit eingeht. Verwantwortung bei einer entscheidung über Leben, oder Tod.

Ich weis von nur zuvielen meiner freunde, das sie nich verhüten. Und ich nehm die Pille auch nur, weil ich mich dabei erwischt hab zu denken " So oft wie du deine Tage krigest ist es unwahrscheinlich das du Schwanger wirst. Also wozu Kondome?".

Eine Freundin,die mich sowieso mit regelmäßige anrufen wie "Nicht verhütet!!!! Wie geht das jetzt mt der Pille danach" um den wahnsinn gebracht hat, weil ihr Freund keine Kondome mochte und auch noch nie ausprobiert hat, redet sich jetzt damit raus das ihre FA zu ihr sagte, das ihr einer eileiter kaputt sei und wenn sie weiter so dünn leibe ( ist sie von natur aus) dann werde sie warscheinlich völlig unfruchtbar.

Also, ausreden gibt es viele.

Aber das es Frauen, oder auch schon Mädels gibt die drei vier abtreibungen hinter sich haben? Manche die danach auch schon nicht einsehen wollen, das man auch verhüten könnte?

Also, ich halte nichts von denen , die das zu locker sehen, als auchvon denen die meinen, Urteilen zu können über die die eine solche schwerwiegende entscheidung fällen. Bei mir gibt es leider noch genug Leute welche es als eine Sünde, ein Verbrechen betrachten. Naja, Katholische Schule.. vielleicht liegts daran.

Was würdet ihr sagen? Könntet ihrs für euch verantworten?

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Wir sind Menschen. Menschen bekommen Kinder.

Ich bin zwar "nur" ein Mann, und auch nicht mehr ganz so jung, aber ich habe mit meiner Frau zusammen auch schon vor dieser Frage gestanden.

Abtreiben ist - finde ich - nur die allerletzte Möglichkeit, wenn wirklich absolut nichts mehr geht, und für Frauen, die das ganze als "Pille danach" betrachten, habe ich kein Verständnis und auch keine Achtung, weil sie keine Achtung vor dem Leben haben. Wer beim Sex nicht verhütet, ist leichtsinnig. Es sei denn, es ist für beide in Ordnung, wenn sie schwanger wird (das war bei unserem ersten Kind so).

Ich mag auch keine Kondome, aber deshalb kann ich nicht von meiner Frau verlangen, dass sie die ganze Verantwortung trägt.

Drei Jahre nach unserem zweiten Kind (beide Kaiserschnitte) wurde meine Frau wieder schwanger (...wir waren leichtsinnig...). Und es passte garnicht - unsere Lebensumstände waren finanziell unglaublich hart, und dann auch noch das. Wir waren fest davon überzeugt, dass unsere Eltern und Verwandten nie wieder ein Wort mit uns reden würden, und wenn, dann in der Form von "...seid ihr verrückt geworden...?!?" Es war eine Katastrophe für uns und ausserdem auch noch ein Risiko für meine Frau, weil nach zwei Kaiserschnitten ist die Wahrscheinlichkeit eines dritten Kaiserschnittes fast 100% - und das ist keine leichte Operation (Es gibt übrigens immer mehr Frauen, die ihr Kind per Kaiserschnitt entbinden *wollen*, weil sie Angst vor den Schmerzen einer natürlichen Geburt haben... - Mädels, tut das nicht!). Frauen, wie meiner, wird eigentlich geraten besser kein Kind mehr zu bekommen, weil das Risiko einfach zu groß ist (für die Frau). Wir haben wochenlang überlegt, ob sie es abtreiben lassen sollte, oder nicht. Meine Rolle dabei war unglaublich schwer (ja, ihre war schwerer), aber ich wollte nicht den Eindruck machen, die Entscheidung ihr zu überlassen, oder mich rauszuhalten - aber was soll man in der Situation tun, als Mann? Ich habe ihr gesagt, dass ich es akzeptieren und verstehen würde, wenn sie es abtreiben wollte - und dass nur sie das am Ende entscheiden kann. Aber ich habe ihr auch gesagt, dass ich mich für den Rest meines Lebens fragen würde, was das wohl für ein Menschlein geworden wäre, und es mich für immer traurig machen würde. Sie empfand das genauso und so haben wir gesagt, und wenn die Situation noch so Scheiße ist, so wird sich doch irgendein Weg finden auch noch die Nummer drei durchzubringen. Als ich das dann meinem Vater gesagt habe, sagte er "Toll! Wir waren auch eine große Familie!" Und die Mutter von meiner Süßen rannte gleich los um Babyklamotten zu kaufen... Soviel zu unseren Befürchtungen, dass niemand mehr mit uns reden würde.

Im Rückblick danke ich Gott (oder wem auch immer), dass wir uns so und nicht anders entschieden haben. Unser Jüngster ist wirklich das Allersüßeste, was man sich vorstellen kann. Mir kommen beim Schreiben die Tränen, wenn ich mir vorstelle, wir hätten ihn "wegmachen" lassen...

...

...

Es ist traurig und schade, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der das vermeintliche persönliche Glück über dem eines ungeborenen Kindes steht, mit den Auswüchsen, dass eine Abtreibung eben "nur" als Pille danach betrachtet wird. Keiner scheint Verantwortung übernehmen zu wollen für das, was er tut - auch die Männer nicht, die es sich so leicht machen, und dann abhauen, wenns ernst wird.

Jeder muß das letztlich für sich selbst entscheiden, und es ist sicher einfacher ein Kind abzutreiben, wenn man noch keins bekommen hat. Schwanger werden ist nie geplant, und passt auch nie in den Moment des Lebens, das man gerade führt. Es gibt den Augenblick nicht, wo man sagt "so, jetzt passt alles, jetzt kann ein Kind kommen...". Ich würde jedoch jeder Frau raten - auch wenn sie (so wie Du offenbar) - noch sehr jung ist, das Kind zu bekommen. Kinder sind ein Geschenk und ein Wunder. Sie machen auch eine Menge Arbeit und man übernimmt sehr viel Verantwortung und wird sehr eingeschränkt und das ganze Leben ändert sich radikal. Aber es gibt wenig, was einen so glücklich machen kann.

Sputnik

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Ich halt's da mit dem was meine Mutter mir früher sagte: "Ich bin gegen Abtreibung und für Kondome - und zwar immer. Jede Schwangerschaft, die stattgefunden hat, weil nicht verhütet wurde, ist eine geplante Schwangerschaft. Ansonsten hat jeder Mensch das Recht, über seinen Körper und sein Leben zu entscheiden. Da hat niemand mitzuschnacken."

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In der Schule hab ich mich seinerzeit tierisch über "inquisitorische" ReligionslehrerInnen aufgeregt, die mit billigen Anti-Abtreibungskampagnen teils sektiererische Kirchenpolitik (und durchaus auch weltliche, mit entsprechenden Plakaten!) verbreitet haben, während sie in Sachen Schhutz des geborenen Lebens (Kriege aus religiösen Gründen oder Todesstrafe) eher zurückhaltend waren. Aus diesen Umständen heraus hatte ich ursprünglich eine sehr aufgeschlossene Haltung gegenüber Abtreibung entwickelt, die ich mittlerweile allerdings wieder relativiert habe. Als mehrfacher Vater, der auch bei der Geburt seiner Kinder dabei war, würde mir für mich kein auch noch so hypothetischer Grund einfallen, der eine Abtreibung eines werdenden Kindes rechtfertigen würde. Auch bei schwierigen Umgebungsbedingungen (finanziell, Alter, Behinderung etc.) würde ich es mittlerweile für besser halten, sich mit der neuen Aufgabe "Kind" zu arrangieren, statt mit einer Abtreibung den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Ich kenne da etliche diesbezügliche Beispiele in denen Eltern und Kind an der anfangs unerfreulichen Situation sehr gewachsen sind. Trotzdem halte ich es für unbedingt erforderlich, in diesem Punkt die Freiheit des menschlichen Willens nicht einzuschränken. Wer sich für eine Abtreibung entscheidet, macht sich diese Entscheidung sicherlich nicht leicht und hat in diesem Moment wahrscheinlich gute, persönliche Gründe dafür. Auch wenn ich aus meiner jetzigen Sicht jedem von einer Abtreibung abraten würde, kann ich eine solche Entscheidung akzeptieren. Aus geisteswissenschaftlicher Sicht entsteht zwischen den an einer Abtreibung beteiligten Personen (Entscheidung, ggf. Unterstützung, Durchführung, "Opfer") ein karmisches Schuldverhältnis. Die Entscheidung ein solches einzugehen, sollte jeder bewusst selbst tragen. Wie "schwer" diese Schuld ist, hängt m.E. von individuellen (irdischen und überirdischen) Faktoren ab. Auch halte ich es für durchaus möglich, diese karmische Schuld später wieder auszugleichen. Man sollte aber auf jeden Fall gut auf seine "innere Stimme" hören, bevor man eine solche schwerwiegende entscheidung trifft. Ich möchte hier aber eigentlich keine Esoterik-Gruppe abspalten..... B) In Zeiten nahezu tabuloser Sexualität finde ich es immer wieder erstaunlich, was ich so an unaufgeklärtheit und Ignoranz bemerke. Während man in allen Medien hemmungslos über "Analsex lesbischer Nazi-Nutten im Weltall" :P etc. diskutiert, glauben viele in Sachen Verhütung noch an den Klapperstorch (ich bekomme da morgens im Bus oft sehr interessante und erschreckende Gespräche unter Teenies mit). Hier sehe ich einerseits schulischen Handlungsbedarf in Sachen Aufklärung (aber bitte nicht durch Anhänger der 1Kind pro Sex Fraktion) und andererseits die Notwendigkeit eigenverantwortlichen Handelns. Sprich: Wenn ich Sex ohne Verhütung praktiziere, sollte ich auch bereit sein, alle Konsequenzen daraus zu tragen. Was insbesondere für die Herren der Schöpfung gilt..... :rolleyes:

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Du sagts "Wer sich für eine Abtreibung entscheidet, macht sich diese Entscheidung sicherlich nicht leicht und hat in diesem Moment wahrscheinlich gute, persönliche Gründe dafür."

Das dachte ich bisher auch. Aber wenn Peacefullcaos schreibt, dass sie Mädchen kennt, für die das fast wie eine "Pille danach" ist, und die schon mehrfach abgetrieben haben, weil, ist doch ganz praktisch, dann muß man nicht verhüten oder seinen Freund nerven, dass er gefälligst Kondome benutzen soll, dann finde ich das ziemlich - ja, was für ein Wort fällt mir dazu ein - entmenschlicht. Ich habe für so jemanden weder Verständnis noch Achtung. Ich kann nur den Kopf schütteln.

Was ist "karmische Schuld"?

Sputnik

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Ich habe zweimal abtreiben lassen - in einem Jahr.

Es war gräßlich. Damit waren auch meine Versuche, mit Kondome bzw. Pessar auszukommen, beendet und ich habe mir eine Spirale verpassen lassen.

Vorher dachte ich, o.k., wenn ich etwas unsicherer Methoden benutze, muß ich eben damit rechnen, daß ich schwanger werden kann - und muß dann eben abtreiben.

Das erste Mal war noch einfach - die Frauenärztin sagte mir, es würde so aussehen, als wäre etwas nicht in Ordnung, und die Schwangerschaft würde sich wohl ohnehin nicht halten. Ich habe trotzdem lieber absaugen lassen, als eine Fehlgeburt abzuwarten.

Als ich ein halbes Jahr später wieder schwanger war, konnte ich es kaum fassen. Ich habe mich aufgeregt ohne Ende, daß andere ewig nicht schwanger werden, die es wollen, und ich trotz Verhütung so elend fruchtbar bin.

Ich hatte im Gegensatz zum ersten Mal auch wirklich deutlich das Gefühl, schwanger zu sein und bin fast durchgedreht beim Gedanken, daß ich entscheide, dieses Leben zu beenden.

Für mich ist das nicht einfach ein Zellhaufen. Es ist Leben. Schon deshalb habe ich mich beeilt, nach dem Test direkt zur Ärztin, in der Klinik Termin ausgemacht, zu Pro Familia gerannt, damit das noch in der sechsten Woche erledigt war.

Ich bin so froh, daß es für mich keine schwere Entscheidung war.

Ich will keine Kinder.

Für Frauen, die sich sicher sind, Kinder zu wollen, denen nur der Zeitpunkt schlecht erscheint, muß das gräßlich sein.

Oft denke ich auch, daß es dann besser ist, ein ungeplantes Kind zu bekommen - denn die Natur läßt sich schlecht planen, wie man ja immer merkt, wenn Leute unbedingt ein Kind wollen und es ewig nicht klappt.

Für Frauen, die völlig gedankenlos abtreiben, habe ich wenig Verständnis.

Aber ich bin froh, daß sie es dürfen. Wer so eine achtlose Einstellung dem Leben gegenüber hat, sollte es leicht gemacht bekommen, gar keine Kinder zu kriegen.

Klar wäre Sterilisation besser.

A propos: Das leidige Verhütungsproblem hat sich bei mir dadurch gelöst, daß mein Freund sterilisiert ist - und dadurch, daß andere Männer für mich seither ziemlich uninteressant sind. Denn den Gummis traue ich nicht mehr....

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*g* ich finde, "Warum" sollte man sich fragen lassen, wenn man Kinder will.

Du fragst mich doch auch nicht, warum ich kein Motorrad will.

Aber gut, ich weiß, der Vergleich hinkt schon daher, weil "Kinder großzuziehen" für die meisten Menschen einfach ein Grundbedürfnis ist.

Für mich eben nicht. Deshalb will ich keine. Ich habe einfach diesen Kinderwunsch nicht - und inzwischen glaube ich auch, das bleibt so (früher habe ich immer gesagt "jetzt kann ich es mir gar nicht vorstellen, aber wer weiß, was in fünf Jahren ist").

Ich mag Kinder gern, ich kümmere mich auch häufig um die anderer Leute. Kinder, keine Babies. Die sind Außerirdische für mich. Manche sind ganz niedlich, aber ich bekomme keine glasigen Augen, und verfalle in Melancholie oder Euphorie, wenn ich eins sehe wie viele andere in meinem Alter.

Das ist der erste Grund: der Wunsch besteht einfach nicht.

Ein zweiter Grund: Ich habe meinen kleinen Bruder (jetzt 14) mit großgezogen, teilweise fast alleine, weil meine Mutter schwer krank war und der Vater des Jungen leider dermaßen fertig mit den Nerven war, daß er keine Hilfe sein konnte (eher eine Belastung).

Ich liebe den Jungen und versuche für ihn da zu sein, so gut es geht und so sehr er will (er wohnt jetzt bei dem unfähigen Vater, meine Mutter ist gestorben).

Es ist eine Bereicherung, zu sehen, wie so ein Kind aufwächst, langsam erwachsen wird, und es ist sehr schön, ab und an helfen zu können.

Aber ich habe wenig Illusionen darüber, was für eine Aufgabe das ist. Ich war ja dabei....

Manchmal denke ich, es ist ganz gut, nicht genau zu wissen, was auf einen zukommt, dann traut man sich eher.

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@ exusiai: die Sache mit der Schuld ist natürlich zu bedenken.

Ich kenne auch Frauen, die dadurch wirklich große Probleme hatten, selbst weiterzuleben, nachdem sie ein Leben willkürlich beendet hatten, oder die das Gefühl hatte, etwas ausgleichen zu müssen, die karmische Schuld abzutragen

(übrigens auch meine Mutter, aber das ist schon wieder eine längere Geschichte).

Ich glaube, das passiert vor allem dann, wenn eigentlich ein Kinderwunsch besteht, es aber gerade nicht in die Planung paßt.

Dann muß man auch ständig daran denken, wie alt das Kind jetzt wäre, in welche Schule es wohl ginge usw.

Glücklicherweise habe ich das gar nicht (selbst wenn ich die Möglichkeit in Betracht ziehe, daß ich nur gut verdränge) - und ich glaube, das liegt daran, daß ich einfach keine Kinder will.

Wie sollte ich das einem Kind antun, eine Mutter zu haben, die zwar für alles sorgt, aber nicht wirklich mit dem Herzen dabei ist ?

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Lucia, wieso willst Du kein Motorad?!? :) "Wie sollte ich das einem Kind antun, eine Mutter zu haben, die zwar für alles sorgt, aber nicht wirklich mit dem Herzen dabei ist ?" Ich kann dazu nur sagen, dass ich in meinem eigenen Bekanntenkreis Frauen habe, die das auch immer gesagt haben, bis dann das erste da war. Mütter, die kein Herz für ihre Kinder haben, kenne ich nicht, aber es gibt sie wohl. Nach allem, was ich von Dir so gelesen habe halte ich Dich eigentlich für einen sehr gefühlvollen Menschen. Ich würde denken, dass Leben ist so kurz und Kinder Haben eine so fundamentale und existentielle Sache, dass man sich diese einmalige Lebenserfahrung nicht entgehen lassen sollte. Ich war bei der Geburt aller meiner Kinder dabei. Das sind Momente, in denen die Zeit stehenbleibt und sich das Universum nur um das neue Leben dreht. Eine spirituelle Grenzerfahrung, die ich jedem gönne. Aber das bin eben ich. Daher meine Frage.

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Nee, natürlich bin ich nicht herzlos. Das meinte ich nicht.

Und ich empfinde neues Leben auch als Wunder.

Ich hätte nur nicht gewollt, daß mich die Sachzwänge ständig genervt hätten.

Mir ist es manchmal schon zuviel, einen Hund zu haben.

Ist einfach so. Natürlich lasse ich ihn das nicht spüren, und glücklicherweise habe ich ja tolle MitbewohnerInnen, die sich auch gern mal um ihn kümmern, wenn ich nicht zuhause bin.

Ich bin extrem freiheitsliebend und die Möglichkeit, mein Leben jederzeit völlig umwerfen zu können ist mir sehr viel wert.

Geringe Fixkosten sind auch etwas großartiges - ich muß nicht viel arbeiten, um gut leben zu können. Auch das ist mir sehr viel wert.

Natürlich ist das egoistisch. Ich versuche konsequent, nur Verantwortlichkeiten einzugehen, denen ich auch nachkommen kann und will.

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Es geht vielen so: Wenn von Kindern die Rede ist, dann hat das mit Einschränkungen, Verlust der persönlichen Freiheit, Sachzwängen usw. zu tun - Kinder sind komplett negativ besetzt. Es gibt immer weniger Menschen, die Kinder genau umgekehrt betrachten, nämlich als Bereicherung des eigenen Lebens und als Erfüllung des menschlichen Daseinszwecks. Ich frage mich immer, woher das wohl kommt? Ist es nicht das normalste auf der Welt, Kinder zu haben? Kühe kriegen Kälber, Menschen bekommen Kinder? Anscheinend nicht mehr. Was ist an der vermeintlichen Freiheit (ich fühle mich jedenfalls nicht besonders in meinen Freiheiten eingeschränkt) so wertvoll, dass man auf das Beste verzichten will? Was ist an der Verantwortung so einschüchternd und abschreckend, dass man sie nicht eingehen will? Es muß Menschen (nicht nur in Bezug auf Kinder) geben, die Verantwortung übernehmen, und die sich um andere kümmern außer sich selbst. Warum ist das so unpopulär geworden? Wir sind doch erwachsen und dazu gehört doch die Verantwortung - oder wollen die meisten nicht mehr erwachsen werden? Ist "Gesellschaft" so ablehnenswert, dass man gern die Vorteile genießt, aber bloß keinen Beitrag leisten will? Würde es nicht immer weniger Menschen geben, wenn keiner mehr Kinder haben wollte? Oder passiert das etwa schon?!? Ich will damit nicht Lucia überzeugen oder gar angreifen. Es spiegelt nur meine eigene Verwirrtheit zu diesem Thema wieder. Bin etwa ich auf dem Holzweg und ein Idiot, weil ich drei Kinder habe? Oder waren meine Eltern schon Idioten, weil sie mich bekommen haben? Wären sie nicht besser dran gewesen, wenn ich nicht existieren würde? Ich verstehe einfach nicht, warum sich so viele in ihren Möglichkeiten und ihrem Menschsein so bewußt limitieren und das auch argumentieren und verteidigen. Das es immer einige Menschen gibt, die das tun ist klar. Aber es scheint ja schon fast Konsens zu sein - alles, nur keine Kinder. Als ob man es den Leuten eingeredet hätte... Verwirrt :unsure: Sputnik

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Niemand ist ein Idiot, weil er/sie sich für oder gegen Kinder entscheidet. Niemand ist ein besserer oder erfahrenerer Mensch. Kinder oder keine qualifizieren noch niemanden.

Allerdings sind es doch wohl meistens diejenigen, die keine Kinder wollen, die sich rechtfertigen müssen. Sorge, dass "wir" aussterben, müssen wir uns ja alle nicht machen. Menschen ohne Kinder, die sich dazu bewußt entscheiden haben, sind ja immer noch eine Minderheit.

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Sputnik: ich gebe Dir Recht, was Deinen letzten Post betrifft.

Die Deutschen sind nicht gerade kinderfreundlich, und mehr als 2 Kinder finden viele seltsam - das bekommt man auch zu spüren.

Was den vorletzten Post angeht: Nein.

Nach wie vor (und das ist auch gut so) finden es die meisten Menschen normal und haben auch das Bedürfnis danach, Kinder zu bekommen.

Und, Frau Goldgruber: ja. Wenn man sich so über Verhütung unterhält und ich erzähle, daß mein Freund sterilisiert ist, gucken die auch immer alle ganz betreten.

Und ich muß mich oft rechtfertigen. Komisch. Wenn eine sagt, "ich will ein Kind" fragt auch niemand "aber warum denn nur ?".

Eigentlich kenne ich an Frauen nur Lesben, die keine Kinder wollen - und auch die geraten langsam in Rechtfertigungsdruck. Alle hetero- und bisexuellen Frauen, die ich kenne, wollen "irgendwann schon" Kinder, haben schon welche oder sind eifrig mit der Zeugung beschäftigt.

Größtenteils ist es immer noch eher eine Frauenfrage, aber "ich will keine Kinder" darf auch ein Mann nicht sagen, ohne gleich zum Arsch gestempelt zu werden.

*g* ich darf das schon eher sagen... ich gelte dann wieder als junge, selbstbewußte Frau, die weiß was sie will (oder nicht will) - ist ja bei vielem so, was ich sage - weil ich ne Frau bin, ist es cool, wenn ein Mann das gleiche sagt, ist er ein Arsch.

Seltsame Welt.

Tja, Sputnik: Das ist wie mit den Auto- und RadfahrerInnen.

Die einen sagen, die anderen würden ständig bevorzugt.

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Die Welt wird immer seltsamer, je mehr Möglichkeiten der freien Entscheidung wir haben. Vielleicht ertragen auch viele nicht diese Vielfalt und reagieren darauf mit dem Wunsch die Welt zurückzudrehen.

Ich habe diese Diskussion bestimmt seit 2 Jahren mit etlichen Menschen am Bein, die abwechselnd beim "Feminismus" oder bei den "Männern" die Schuld suchen. Dabei geht es einfach nicht um Schuld - und vor allem woran denn?

Außerdem kenne ich fast nur Lesben, die Kinder wollen, haben und gerade brüten, während die Heteras zur Zeit wieder die Faxen dicke haben mit biologischer Uhr. Und das wird sich auch wieder ändern.

Ich jedenfalls mit meinem "Tanten"-Status in meiner Wahlfamilie ganz zufrieden.

Allerdings finde ich die Kinderfeindlichkeit vieler Menschen auch ziemlich besorgniserregend - nicht so sehr weil die Eltern böse Blicke bekommen, als Erwachsener sollte man das an sich abperlen lassen - ich finde es schlimm für die Kinder, wenn ihnen schon so früh klar gemacht wird, dass sie nur bedingt willkommen sind. Bei meinem letzten Italienurlaub fand ich es unglaublich entspannend und rührend, wie Kinder da wie kleine Götter gefeiert werden sobald sie irgendwo reinkommen. Dass in der Umgebung mehr Frauen Lust haben, Kinder zu bekommen, kann ich mir schon vorstellen. Auch wenn's da auch nicht alles rosig ist.

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Genau, ich mach das auch als "Tante" bzw sehr große Schwester.

Und ansonsten kann ich mich natürlich auch viel mehr um meine Liebsten (MitbewohnerInnen, FreundInnen, Geliebte und Verwandte) kümmern als wenn ich Kinder hätte - auch das bereichert ungemein.

Wahrscheinlich hast Du Recht, Goldgruberin: die meisten Menschen wollen EINE Möglichkeit, nicht so elend viele.

Meiner Meinung nach ist dieser Umstand "schuld" an sehr vielem, was mir nicht paßt.

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Es gibt nur ein Land in der EU, in dem die Geburtenrate noch niedriger ist als in Teutschland - und das ist seltsamerweise ausgerechnet Italien. An der Kinderfreundlich/feindlichkeit kann es also nicht liegen. Ich denke es liegt mit großer Wahrscheinlichkeit auch an der Politik. Doppelverdienende kinderlose werden hierzulande deutlich bevorteilt. Solange das so ist wird auch die Geburtenrate nicht steigen, und die braungebrannten Leute mit den Gucci-Tüten weiterhin mitleidig/abweisend kucken wenn man blass und mit Ringen unter den Augen versucht die plärrende Brut in den Griff zu bekommen... :) Sputnik

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Wow. Das mit der Geburtenrate in Italien hätte ich jetzt nicht vermutet. Danke für die Info. Ich lebe in einem Kiez mit lauter Prada-Muttis und großen Wahlfamilien, daher ist meine Sicht natürlich erstmal von meinem Umfeld gefprägt. Hier versammeln sich gewählte Großfamilien, weil in den meisten Fällen ein berufstätiges Paar auch nicht so ohne weiteres gehegt und gepflegt bekommt. Das sieht in vielen Fällen sehr behaglich und stabil aus und ich könnte kotzen, wenn dann von konservativen Politiker "Sodom und Ghomorra" geschrien wird, weil Gott ein anderes Familienmodel vorgesehen hat. Dass es sich hier um Anpassung an die Lebensverhältnisse, die uns durch unsere Arbeitsrealität vorgegeben wird handelt, kommen sie nicht so gerne. Dann müßten sie ja mal Veränderungen schaffen, die ihnen ihre Finanziers übel nehmen. Ich glaube auch nicht, dass die Gucci-Tüten das Problem sind. Aber da wären wir ganz schnell in einer politischen Diskussion und da sind wir hier nicht am richtigen Ort. Trotzdem finde ich es immer alarmierend, wenn Bevölkerungsgruppen sich gegenseitig die Schuld für etwas geben, worfür ganz sicher nicht die individuellen Lebensentwürfe verantwortlich sind. Das lenkt schon seit Jahrhunderten von den Verursachern und Nutznießern der sozialen Probleme ab. Kinderlose können auch ganz prima zu Wanderarbeitern gemacht werden, gib ihnen noch weniger Geld, dann machen sie gleich 3 Jobs in der Woche. Ist doch egal, wenn sie sich nicht fortpflanzen, dann fällt auch niemanden auf, dass es in diesem Land genug Arbeit gibt. Hauptsache alle haben ständige Angst vor der Zukunft. Mit Panik vor dem nächsten Tag lässt sich nicht mal entspannt vögeln, geschweige denn Kinder bekommen.....und jetzt höre ich auf, sonst spring ich gleich auf den Stuhl und halte eine flammende Rede, ich rote Socke...:-)

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