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Besuch bei einer Domina


Matze
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Das Thema SM ist in vielen partnerschaftlichen Beziehungen ein Tabu und doch spuken diverse Phantasien in unzähligen Männerköpfen umher.

Nur wenige Frauen machen das mit und viele Männer besuchen zum Ausleben ihrer wilden Phantasien SM-Clubs und Domina-Studios.

Doch was erwartet einen da?

Was praktiziert die Domina?

Wie ist das Feeling?

Was ist mit Unsicherheiten und Ängsten?

Was kostet sowas?

Lohnt sich der Besuch?

Bin gespannt, ob es hier einige Leute gibt, die ihre Erfahrungen in SM-Studios schildern können...

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  • 2 Wochen später...

Und wer sich für die Erfahrungen der Dominas interessiert und gut Englisch lesen kann: www.mistressmatisse.blogspot.com

Mein absolutes Lieblingsblog.

Denn die Mistress erlebt nicht nur viel, sie kann auch toll erzählen.

Superschreibe.

Und ich finde es sehr schön, mal einer Dame aus dem Gewerbe über die Schulter schauen zu dürfen, die echt sympathisch rüberkommt.

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Also wir haben sehr positive Erfahrungen gemacht. Wir (mein Mann, meine Freundin und ich) waren in einem großen SM- Studio um uns das anzuschauen und waren sehr positiv überascht. Die Betreiber ( die Herrin und ihr Freund) waren sehr nett und haben uns ausführlich alle unsere Fragen beantwortet. Wir hattten zum Anfang schon Hemmungen unsere Fragen zu stellen, aber die Beiden war sehr nett und hatten eine extreme Menschenkenntnis. Sie konnten uns unsere Neigungen auf den Kopf zu sagen, ohne das wir zuerst daüber gesprochen haben und das hat sofort geholfen, die Unterhaltung zu entspannen. Sie haben uns das ganze Studio gezeigt und erklärt und sich dafür auch wirklich Zeit genommen. Das Studio war absolut edel eingerichtet und hatte kein bischen etwas anrüchiges oder so. Einige Einrichtungsideen werde ich sogar in unser normales Haus integrieren so gut waren die. Dort gabe es z.B. einen Keller, der mit einer Klappe geschlossen werden konnte, wo der Sub aber seinen Kopf und diverse andere Körperteile durch Öffnungen stecken konnte. Oder eine voll ausgestattete Klinik für entsprechende Spiele. Oder ein Zofenzimmer, das gemütlich mit einemk riesigen Bett ausgestattet war. Oder ein rotes Zimmer mit Käfig, Liege, Ketten, Peitschen, usw. Oder ein blaues Zimmer mit einem Thron udn allem möglichen Spielzeug. Mit jedem Gast des Hauses werden vorher ausführliche Gespräche geführt, um die Vorlieben und Neigungen festzustellen und Ängste abzubauen. Wie das Feeling in einer Session ist, kann ich nicht sagen, da die Preise dafür horrent sind und wir uns das nicht leisten können. Aber reizen würde es uns schon. Dort kann man sich auch Räume mieten und selbst eine Session inzenieren, aber auch das ist für uns leider zu teuer :tear:

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  • 2 Jahre später...
  • 5 Jahre später...

Hallo, der Beitrag ist zwar schon sehr lange her, aber ich habe Lust, darauf zu antworten. Seit 1997 bin ich private BDSMerin (aktiv und passiv), seit 2004 nebenberuflich selbst auch als Domina tätig. Ursprünglich ergab sich das, weil ich als Studentin einen Job suchte (wie ja viele Studierende das eben so tun) und gerade ein SM-Studio in der Stadt, in der ich lebte, ein Mitarbeiterinnen-Gesuch inseriert hatte. Da dachte ich mir, das wäre vielleicht ideal, weil ich ja schließlich sowieso BDSM mochte und bereits auslebte und mir zudem erhoffte, dort noch einiges zu lernen.

Ich war dann ziemlich enttäuscht, denn in vielen Sessions, aus denen ich als Studio-Neuling von langjährig erfahrenen Dominas lernen sollte, fühlte ich mich wie in einem sehr schlechten Porno. Die Dialoge waren sehr klischeemäßig, und im Vergleich zu dem, was ich aus privater BDSM-Erfahrung kannte, absolut unauthentisch.

Ich habe dann noch eine Zeitlang verschiedene Studios ausprobiert (teils als Mitarbeiterin auf Probe, teils aus Gastlady) und hier und dort mal "reingeschnuppert", aber es gab nur zwei Etablissements (beide zu weit weg für eine dauerhafte Mitarbeit von meinem damaligen Wohnort), bei denen ich die Atmosphäre selbst als einigermaßen stimmig mit meinem eigenen SM-Verständnis empfand.

Gäste, die ich in den Studios kennenlernte oder Interessenten, die auf deren Annoncen antworteten, durften natürlich nicht "abgeworben" werden, aber auf meine eigenen Inserate hin konnte ich den Interessenten dann anbieten, mich wahlweise zum Preis xyz im Studio (mit vollem Equipment, aber auch festen hauseigenen Regeln) oder zum Preis abc in meiner eigenen Behausung (damals ein WG-Zimmer in einer Studi-WG, in der ich als einziges Equipment einen Sling hatte) zu buchen. Überraschenderweise fühlten sich einige Gäste in meiner privaten Atmosphäre wesentlich wohler, und mir machte es auch mehr Freude, mein eigenes Dienstleistungs-Konzept (ohne Vorgaben einer Chefin) zu entwickeln. Bald arbeitete ich nicht mehr in bestehenden Studios mit, und beim nächsten Umzug achtete ich gezielt darauf, auch genug Platz für einen expliziten Playroom mitzumieten. Noch immer bin ich -ausschließlich nebenberuflich und nur nach vorheriger Terminabsprache- in eigenen (nun aber sehr wohlausgestatteten) Räumen -inzwischen bei Frankfurt/Main- besuchbar.

Nun aber zur Beantwortung deiner Fragen:

Was kostet sowas? Innerhalb Deutschlands variiert das von Stadt zu Stadt, in Berlin ist der mittlere Stundensatz also günstiger als in München. Meist liegen die Preise von einzelnen Dominas mit wohlausgebautem Privatstudio oder von Studiokomplexen, wo mehrere Damen gemeinsam im Schichtbetrieb arbeiten, bei ca. 200¤/Std (150-250¤/Std). Bei Langzeitbuchungen oder Buchung mehrerer Damen gibt es u.U. "Mengenrabatte".

Doch was erwartet einen da?

Das hängt zum einen vom Selbstverständnis der Dame und vom Selbstverständnis des Gastes ab und zum anderen davon, wie gut zuvor die Kommunikation war. Wenn der Gast zuvor kaum Wünsche/Vorstellungen äußert, erwartet ihn das, was die Dame gemäß ihrem eigenen Selbstverständnis für richtig hält. Manch Dame, die mit ihrer Naturdominanz wirbt, hält es für richtig, den Sub gleich an der Haustüre mit "Sklavensau, knie nieder" anzuherrschen. Das ist das, was ich als ziemliche Klischee-Einstellung einstufe und daher meinerseits nur täte, wenn dies explizit den Vorlieben des Gastes entspräche. Bei den meisten Dominas findet aber zuvor zumindest eine rudimentäre (Benennung der Vorlieben und Tabus) Vorabsprache ab, bei einigen auch eine ziemlich ausführliche (bei mir z.B. wahlweise per Mail oder sogar als vorbereitendes Plauderdate). In Studiokomplexen kann man meist unverbindlich vorbeikommen und sich alle Damen, die gerade "Schicht" haben, mal kurz ansehen, bei Privatdamen, die nur auf Termin empfangen, ist das meist nicht möglich.

Was praktiziert die Domina?

Auch das hängt natürlich sowohl von der Domina als auch von der Absprache ab. Einige Damen wollen bewusst Wünsche erfüllen, andere betonen, dass sie nur das tun, worauf sie selber gerade Lust haben. Da jedoch auch diese meist an wiederkehrenden Gästen interessiert sind, richten sich diese oft auch nach den mehr oder weniger klar ausgesprochenen Wünschen der Gäste bzw. nach Klischees, die sie automatisch als Wünsche der Gäste annehmen. Eine Ausnahme bilden einige Dominas, die bewusst nur das schnelle Geld suchen und Versprechungen machen, die sie gar nicht halten wollen - auch das habe ich tatsächlich schon erlebt.

Wie ist das Feeling?

Das lässt sich nun wirklich nicht pauschal beantworten. Eine Dame, die sich mehr Zeit nimmt, wird alles Erdenkliche tun, damit der Sub sich fallenlassen kann. Das beginnt dann schon mit einer freundlichen, ggf. beruhigenden, Atmosphäre beim Vorgespräch. Manch einem Gast ist das aber auch gar nicht wichtig, weil er klare Anforderungen an Praktiken/Rollenspiel gestellt hat und nur jemanden sucht, der diese/dieses mit ihm umsetzt. Dann kommt es darauf an, wie gut die Dame die Praktiken beherrscht bzw. wie gut sie sich in das Rollenspiel einfinden kann.

Was ist mit Unsicherheiten und Ängsten?

siehe oben

Was kostet sowas?

Das habe ich ja oben schon beantwortet. Also ergänze ich die Frage mal um "Ist das nicht alles doch viel zu teuer?"

Vielen potentiellen Kunden erscheint das als Abzocke, aber oftmals sehen sie nicht, was an einmaligen sowie laufenden Geschäftskosten und -risiken bei einer selbständigen Domina dahintersteckt (bei der sich diese Kosten eben nicht auf mehrere Mitarbeiterinnen umlegen lassen) und leider auch an Risiken bzw. Konsequenzen für ihr sonstiges berufliches und privates Leben, wenn sie der Tätigkeit offiziell nachgeht und mit vollem Namen dazu steht (oftmals sind dies die Konsequenzen, die die Gäste in ihrem eigenen Leben zu vermeiden versuchen) und wie hoch der effektive Zeitaufwand von der Acquise bis zum hinterher wieder geputzten Raum ist. Bei Damen, die (teils nur unter Pseudonym) als Mitarbeiterinnen im Studio mitwirken, sind hingegen oft hohe Raummiete- und Equipmentnutzungs-Abgaben zu zahlen, und auch in ihre effektive Zeit fällt zumindest auch einiges an Wartezeit während der Schichten. Nach Berücksichtigung des mittleren tatsächlichen Zeitaufwandes (wobei sich manche Dame für die Vor- und Nachbereitung eines Dates wirklich viel Zeit nimmt und manche das doch einfach "runterreißt"), nach Abzug der Ausgaben, nach Steuer und unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf die sonstige berufliche Karriere (falls BDSM nur ein Nebenberuf ist) bleibt jedenfalls vom "hohen Stundenlohn" bei allen Damen weniger übrig, als die meisten Kunden sich bewusst machen. Was nicht ausschließt, dass es auch wirklich einige Abzockerinnen gibt, die mit wenig Equipment / wenig persönlichem Einsatz / wenig Zeit für individuelle Abstimmung etc. auch dennoch gar nicht den Selbstanspruch haben, ein stimmiges Preis-Leistungs-Verhältnis bieten zu wollen. Letztlich entscheidet sowohl die Anbieterin, wieviel Einsatz sie für Betrag xx zu leisten bereit ist, als auch der Kunde, ob er für eine gewisse Zeit der Wunscherfüllung in einer gewissen Qualität den Betrag xx aufwänden mag. Ob die Erwartungen an "Stimmigkeit" zusammenpassen, kann man nur in der Vorabstimmung klären. Ich selbst versuche, bereits auf meiner sehr ausführlichen Homepage www.domina-frankfurt.net sehr viel Transparenz zu meinem Selbstverständnis, meiner Vorgehensweise und meiner Preisgestaltung zu geben, viele Kolleginnen hingegen geben meiner Erfahrungen nach Auskünfte lieber erst per Telefon und haben eher knappe Websites.

Lohnt sich der Besuch?

Das läßt sich ebenfalls nur subjektiv beantworten. Wenn dir der Besuch "preis-wert" i.S.v. "den Preis wert" erscheint, dann hat er sich gelohnt. Wenn du eine Liebesbeziehung suchst, wirst du von jeder kommerziellen Dienstleistung frustriert werden. Wenn du eine gute Umsetzung einer speziellen Fantasie suchst, dann lohnt sich der Besuch, wenn du der Umsetzung eine entsprechend hohe Priorität einräumst und die Umsetzung erwartungsgemäß gelingt oder sogar deine Erwartungen übertrifft.

So, nun habe ich einiges aus meinen eigenen Erfahrungen erzählt. Und würde mich freuen, wenn die Diskussion dadurch vielleicht auch insgesamt wieder hochrutscht. Kinky Gruß, Lady Sara

Bearbeitet von ladysara
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